2025 März 26

Interviews

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Prof. Dr.-Ing. Dr. Christian Berg, Nachhaltigkeitsexperte, über linke Spinner, kleine Anfragen und die große Zukunft der Nachhaltigkeit

von Marion Gissing

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Unfaire Wahlkampfrhetorik nimmt das Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft Club of Rome sportlich. Aber von Deep-State-Fantasien rät Professor Christian Berg den neuen politisch Verantwortlichen in Berlin klar ab. Lesen Sie, was einer der vielschichtigsten Nachhaltigkeitsexperten von den aktuellen Rempeleien rund um sein Herzensthema hält.

Die gemeinnützige Organisation Club of Rome setzt sich für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit ein. Was macht es mit Ihnen, wenn Sie als „linke und grüne Spinner“ bezeichnet werden? Und was erwidern Sie, wenn Friedrich Merz die Legitimität von NGOs anzweifelt, die sich für Nachhaltigkeit oder gegen Rassismus stark machen?

Ich würde diese im Endspurt des Wahlkampfs gebrauchte Formulierung nicht überbewerten. Viel gravierender finde ich die „kleine Anfrage“ der Union, denn sie legt nahe, dass diese Organisationen staatliches Geld missbräuchlich für politische Ziele verwenden würden. Dafür gibt es, wie die Regierung ja inzwischen erklärt hat, keinerlei Anhaltspunkte. Staatliches Handeln ist zur Neutralität verpflichtet, selbstverständlich. Aber das schließt nicht aus, dass sich zivilgesellschaftliche Akteure an einem Meinungsbildungsprozess beteiligen – im Gegenteil. Der Staat hat sogar eine „freie und offene Meinungs- und Willensbildung“ zu gewährleisten, wie das Bundesverfassungsgericht wiederholt betont hat. Vor allem muss man den Kontext sehen: Es waren ja, zumindest auch, die bundesweiten Proteste gegen die Abstimmung der Union mit der AfD im Bundestag, die Anlass für diese Anfrage waren. Friedrich Merz hat hinterher selbst erklärt, er bedaure, dass es dazu gekommen sei. Ich denke, die Union wäre gut beraten, sich nicht in Deep-State-Fantasien zu ergehen und damit populistische Narrative weiter zu stärken.
 

Der Klimaschutz ist im Wahlkampf ja völlig ins Hintertreffen geraten, bis die Grünen ihren Verhandlungs-Coup gelandet haben. Zeigt das Wahlergebnis, dass die deutschen Wähler*innen vorerst genug vom Klimawandel haben?
Die multiplen Krisen der Gegenwart verdrängen den Blick in die Zukunft. Das ist besorgniserregend, aber auch verständlich. Wer heute seine Existenz bedroht sieht, denkt nicht an morgen. Doch irgendwann fällt es einem auf die Füße, wenn man lange nicht an morgen denkt. Bei der Abhängigkeit von russischem Gas oder beim Thema Verteidigung erleben wir das gerade deutlich. Ich plädiere seit Jahren für einen integrativen Blick auf das Thema Nachhaltigkeit. Denn Energieautarkie ist auch Sicherheitspolitik und Klimaschutz auch Entwicklungspolitik. Wenn wir Klimaschutz und Nachhaltigkeit mehrheitsfähig machen wollen, dann darf die Politik diese Themen nicht in eine bestimmte politische Ecke stellen. Die Zukunft unserer Lebensgrundlagen ist doch wohl nicht Sache einer bestimmten Partei, sie geht uns alle an! Auch die künftige Regierung wird den Klimaschutz adressieren müssen – allein schon aus verfassungs- bzw. europarechtlichen Gründen. Jetzt hat sie ja immerhin zugesagt, 100 Milliarden des Sondervermögens für den Klima- und Transformationsfonds bereitzustellen.

Könnte es sein, dass die Nachhaltigkeit gar nicht mehr oben auf der Agenda stehen muss, weil viele Transformationsziele bereits erreicht worden sind? Hat die Wirtschaft schon begriffen, dass nachhaltige Innovationen und Investitionen entscheidende Zukunftsfaktoren sind – und wichtiger Teil der Wertschöpfungskette?

Ihre erste Frage würde ich vehement verneinen: Die Transformationsziele sind noch lange nicht erreicht! Manche Unternehmen integrieren zwar bereits „grüne Strategien“ in ihre Prozesse, und manche verstehen Nachhaltigkeit durchaus auch schon als Innovationstreiber, wie ich oft argumentiere. Aber insgesamt geschieht das viel zu zaghaft, und es sind noch viel zu wenige Unternehmen! Es geht ja nicht darum, ein paar Prozesse anzupassen oder den Fuhrpark auf Elektroautos umzustellen. Wenn wir wirklich Produktion und Konsum nachhaltiger machen wollen – wie es SDG 12 fordert – dann müssen wir unser Wirtschaften durch alle Wertschöpfungsketten hindurch regenerativ und in Kreisläufen organisieren. Produkte, Dienstleistungen, Prozesse und Richtlinien sind deshalb nach diesen Kriterien zu gestalten, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Allerdings werden Unternehmen die Transformation allein nicht bewältigen können. Es braucht auch klare, verlässliche und langfristige politischen Rahmenbedingungen, die nachhaltiges Handeln auch belohnen. Und es braucht auch die Nachfrage des Marktes nach entsprechenden Angeboten.

Braucht’s jetzt einen Neustart in Sachen Bewusstsein? Wie wollen Sie das Thema mit Ihren Vorträgen wieder in den Köpfen und Herzen der Menschen verankern?

Nach meinem Eindruck gibt es ein großes Bewusstsein für die Dringlichkeit der großen ökologischen Herausforderungen. Ich beschäftige mich schon lange mit Fragen der Nachhaltigkeit – und es hat immer wieder Rückschläge oder Stillstand gegeben. Wie erreicht man Kopf und Herz? Aus meiner Sicht ist es wichtig, sich zu verdeutlichen, dass diese Fragen uns alle angehen! Es geht um unsere, auch um meine ganz persönliche Zukunft! Und: Ich bin dem allen nicht hilflos ausgeliefert, sondern kann selbst konkrete Schritte tun – im privaten wie im beruflichen Kontext! Angesichts des medialen Dauerfeuers schlechter Nachrichten darf man sich nicht verrückt machen lassen, sondern sollte beharrlich und mit Ausdauer für die eigenen Überzeugungen eintreten. Das wird nicht umsonst sein, davon bin ich überzeugt, und stärkt auch unsere Selbstwirksamkeit.

Geht Ihnen die Rückwärtsgewandtheit in der globalen Klimapolitik nicht gehörig an die Substanz?

Ich kann nicht leugnen, dass es schon sehr deprimierend ist, was momentan an vielen Stellen geschieht. Ich versuche, darauf mit Medienkonsumhygiene zu antworten. Ich dosiere sorgfältig, wann ich mich welcher Art von Informationen aussetze. Und dann finde ich es wichtig, den Blick bewusst auch auf Positives zu lenken. Die Geschichte ist voll von Krisen, Kriegen und Notlagen. Aber es hat immer auch beeindruckende Menschen gegeben, die trotz widrigster Umstände für eine bessere Welt gekämpft haben. Das ist keine Flucht, sondern eine bewusste Entscheidung.

Christian Berg vereint unterschiedliche Welten in sich. Der Physiker, Theologe und Philosoph hat jahrelange Erfahrung in der Industrie, ist in der Politikberatung tätig gewesen, lehrt an verschiedenen Hochschulen das Thema Nachhaltigkeit und ist ein gefragter Redner. Nutzt er doch seine vielfältigen Hintergründe dazu, komplexe Dinge klug, klar und messerscharf aus allen Blickwinkeln zu betrachten. Damit wird der ganzheitliche Vordenker zur multidimensionalen Bereicherung für Ihre Veranstaltung!

Wenn Sie Christian Berg für Ihre Veranstaltung als Redner anfragen möchten, rufen Sie uns an unter +49 89 5472619-0 oder mailen Sie uns.

Das Interview führte Katja Volkmer, Redakteurin und freie Mitarbeiterin der Econ Referenten-Agentur.

2025 Januar 23

Interviews

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Andreas Reinicke, Nahost-Experte, zur möglichen Nachkriegsordnung in Gaza und Israel

von Kathrin Kallio

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Er ist einer der begehrtesten Kommentatoren dieser Tage, wenn es um die Krisen- und Kriegsgebiete im Nahen und Mittleren Osten geht. Im Interview mit der Econ Referenten-Agentur ordnet Dr. Andreas Reinicke, ehemaliger EU-Sonderbeauftragter für den Nahost-Friedensprozess, die aktuelle Lage in Gaza und Israel ein.

Dr. Reinicke, mit Waffenruhe und Geiselaustausch gibt es einen Hoffnungsschimmer rund um Gaza und Israel. Wie optimistisch sind Sie bezüglich des ausgehandelten Abkommens: Werden sich beide Parteien daran halten?
Ich bin vorsichtig optimistisch, dass die Waffenruhe eingehalten wird. Aber das Abkommen ist komplex und in der Umsetzung können jederzeit gewollte oder ungewollte Fehler entstehen. Die wirkliche Herausforderung wird die Aushandlung der zweiten und dritten Phase sein. Ich habe an vielen solcher Verhandlungen teilgenommen und weiß, wie schwierig es ist. Das Vertrauen zwischen Israel und Hamas muss in den ersten sechs Wochen aufgebaut werden.

Sie haben tiefe Einblicke in die geopolitischen Zusammenhänge im Nahen und Mittleren Osten. Stichwort Nachkriegsordnung: Wie könnte ein Lösungsmodell aussehen, das für langfristigen Frieden sorgt?
Trotz vieler Schwierigkeiten halte ich die Zwei-Staaten-Lösung nach wie vor für die beste Lösung für Israelis und Palästinenser. Die Alternativen – Annexion, Vertreibung der Palästinenser oder eine Autonomie mit eingeschränkten Rechten für Palästinenser – werden keine langfristige Ruhe und Sicherheit für Israel mit sich bringen. Detaillierte Pläne für eine Zwei-Staaten-Lösung liegen bereits seit Jahren auf dem Tisch. Nichtsdestotrotz würde dieser Weg schwierig werden.

Welchen Einfluss auf die Weltordnung haben die aktuellen Geschehnisse im Nahen Osten? Wie würde sich etwa eine dauerhafte Friedenslösung auf die globalen Kräfteverhältnisse auswirken?
Die Lösung des Palästina-Konfliktes ist Voraussetzung für die Lösung der übrigen Konflikte in der Region. Namentlich der des Iran mit den arabischen Staaten sowie der religiöse Konflikt zwischen Islamisten und Modernisierern. Bislang können Radikale den Palästina-Konflikt stets zur Mobilisierung eigener Anliegen nutzen. Eine Beruhigung wäre nicht nur für die Sicherheit und das Existenzrecht Israels, sondern auch für unsere deutschen und europäischen Interessen in der Region von immenser Bedeutung.

Dr. Andreas Reinicke ist Botschafter a.D. und Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Berlin. Reinicke war im Auswärtigen Dienst auf Posten in Tel Aviv und New York tätig, war Leiter der Deutschen Vertretung in Ramallah und der letzte deutsche Botschafter in Syrien. Von 2014 bis 2020 war er Botschafter in Tunesien. Als EU-Sonderbeauftragter für den Nahost-Friedensprozess vertrat er die EU im Nahost-Quartett. In seinen Funktionen war er maßgeblich an der Formulierung und Umsetzung der deutschen und europäischen Nahost-Politik beteiligt. Andreas Reinicke ist heute ein gefragter Kommentator in Radio und Fernsehen und regelmäßig in Talkshows zu sehen.

Wenn Sie Andreas Reinicke für Ihre Veranstaltung oder Ihr Seminar als Redner anfragen möchten, rufen Sie uns an unter +49 89 5472619-0 oder mailen Sie uns.

Das Interview führte Katja Volkmer, Redakteurin und freie Mitarbeiterin der Econ Referenten-Agentur.

2024 Dezember 17

Verschiedenes

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Frohe Feiertage 2024 vom Team der Econ Referenten-Agentur!

von Marion Gissing

Wir senden Ihnen beste Wünsche für besinnliche und stressfreie Feiertage! 🎄

Im Bild sehen Sie von rechts nach links das Agentur-Team Patricia Dölle, Marion Gissing, Kathrin Kallio und Katja Volkmer.

Ganz herzlich möchten wir uns an dieser Stelle bei unseren Kunden, Referenten, Geschäftspartnern und Blog-Lesern für ein gelungenes Jahr 2024 bedanken. Wir schätzen das Vertrauen, das Sie in unsere Agentur setzen und freuen uns auf die Zusammenarbeit in 2025!

Wir sind ab 23. Dezember in der Weihnachtspause. In dringenden Fällen senden Sie uns bitte eine E-Mail an info@econ-referenten.de und wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen. Ab 02. Januar sind wir wieder wie gewohnt für Sie da!

2024 November 28

Für Sie entdeckt

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Vier Sachbücher und ein Roman für die Weihnachtsferien – zum Verschenken oder Selbstlesen

von Kathrin Kallio

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Wenn alles nur noch „Krise“ ist, können fundierte Informationen und Insights inspirierende Gedanken und wertvolle Krisenkompetenz fördern. Ob es um gesellschaftlichen Wandel, schwindendes Demokratieverständnis oder bröckelnde Handelsbeziehungen geht: Das alles ordnen brillante Autoren für uns ein. Solche, die auch als Redner der Econ Referenten-Agentur für viel Erhellung sorgen. Wir wünschen Ihnen gut informierte, unterhaltsame Weihnachten!

Der Freihandel hat fertig:
Wie die neue Welt(un)ordnung unseren Wohlstand gefährdet

Außenwirtschaftliche Abhängigkeiten allüberall. Während Putin Energieexporte als Waffe nutzt, legt Trump die Axt an genau jene Welthandelsregeln an, die unsere Welt reich gemacht haben. Der Freihandel weicht zunehmend geopolitischen und ökologischen Erwägungen. Was bedeutet das für uns?

In ihrem Buch beleuchten die Außenhandelsexperten Gabriel Felbermayr und Martin Braml teils überraschende Zusammenhänge rund um Sanktionen, Lieferkettengesetze und Klimaprotektionismus. Ein Buch voller Aha-Erlebnisse, das manchen Irrglauben aufdeckt.

Leseempfehlung für alle, die die komplexen wirtschaftlichen Verflechtungen auf dem Globus besser verstehen möchten. Und die wissen wollen, welche Wege es gibt, unseren Wohlstand in D-A-CH trotz widriger Umstände zu erhalten, ja: auszubauen.

The Sky is No Limit:
Eine Jetpilotin über Krisenkompetenz, schnelle Entscheidungen und neue Horizonte

Was können wir aus der Praxis des Fliegens für Beruf und Leben lernen? Das beantwortet uns – leidenschaftlich und spannend – eine der ersten Eurofighter-Pilotinnen Deutschlands. In ihrem autobiografischen Sachbuch liefert Nicola Winter „10 Wege zum Erfolg in Job und Alltag“.

Sie selbst lernte in den schnellsten Jets der Welt mit Höhenflügen, Absturzgefahr und Extrembedingungen umzugehen und in brenzligen Situationen führungsstark voranzugehen. Als Winter in der Astronauten-Reserve der European Space Agency landet, zeigt sich, wie wichtig ihr Know-how auch auf festem Boden ist …  

Leseempfehlung für alle, die in kritischen Lagen klar denken, entschlossen handeln und über sich hinauswachsen wollen. Und die erfahren möchten, was es braucht, um in unberechenbaren Zeiten sich selbst und andere zu Resilienz und Hochleistungen zu führen.

Kritik der großen Geste:
Anders über gesellschaftliche Transformation nachdenken

„Der führende deutsche Soziologe Armin Nassehi sagt, wie Veränderung funktionieren kann“ urteilt der SRF über dieses Buch. Nassehi bespiegelt darin unsere Zeit mit ihren multiplen Krisenerfahrungen und zeigt, dass von „Transformation“ zumeist mit großer Geste und noch größerer Betroffenheit gesprochen wird.

Ob es um die Bekämpfung des Klimawandels oder den Umbau von Staat und Wirtschaft geht. Aber lässt sich Transformation rasch und umfassend bewerkstelligen, mit der Brechstange sozusagen? Armin Nassehi spürt der Komplexität des Themas nach – und auch den Widerständen einer Gesellschaft, etwa ihren populistischen Reaktionen. Ein kluges Plädoyer für die kleinen Schritte.

Leseempfehlung für alle, die verstehen wollen, warum man nicht gegen die Gesellschaft transformieren, sondern nur in ihr und mit ihr – und nur mit ihren eigenen Mitteln. Für alle, die bereichernde Perspektivwechsel schätzen.

Tu was!:
Kurze Anleitung zur Verteidigung der Demokratie

Ruprecht Polenz‘ Buch ist „ein Mutmacher in dunklen Zeiten“, sagt der rbb. Also genau das, was jede/r von uns als Lektüre jetzt gut gebrauchen kann. Darin tritt Polenz – einer der erfahrensten und engagiertesten Influencer im Dienst von Freiheit und Vielfalt in Deutschland – rechtsextremen Schwurblern und Demokratie-verächtern energisch entgegen.

In seinem knappen Leitfaden vermittelt er den Wert unserer Staats- und Gesellschaftsform ganz neu und beschreibt mehr als ein Dutzend konkrete Möglichkeiten, um sich politisch zu engagieren. Ein leidenschaftlicher Apell für mehr Eigeninitiative.

Leseempfehlung für alle, die gern fundiert mitdiskutieren – und von der Ohnmacht ins Handeln kommen wollen. Tun wir was! Es steht viel auf dem Spiel. Schließlich wollen wir doch weiterhin ein freies und selbstbestimmtes Leben in diesem Land führen können.

Helden:
Ein epochaler Roman von Frank Schätzing

Und weil in unseren krisengeschüttelten Zeiten manchmal nur Eskapismus hilft, haben wir noch einen Romantipp für Sie. Tauchen Sie mit Frank Schätzing tief ins Mittelalter ab! Hier ist alles anders, aber auch nicht besser.

Vor dem Hintergrund gewaltiger Umwälzungen, in denen bereits Renaissance und Neuzeit aufscheinen, schickt der Bestsellerautor seinen Helden auf einen Höllenritt durch die Geschichte.

1263: Jacop der Fuchs steckt erneut in Schwierigkeiten. Wieder muss er um sein Leben laufen, kämpfen, schwimmen – gejagt von Geistern der Vergangenheit, schottischen Söldnern und der furchteinflößenden Blonden Hexe. Hineingeworfen in einen Sturm, der ganz Europa erfasst, ausgelöst durch englische Barone, die planen, ihren König zu entmachten und die Monarchie abzuschaffen. Wäre Jacop bloß in Köln geblieben! Doch auch dort spitzen sich die Machtkämpfe dramatisch zu…

Leseempfehlung für alle, die historische Dramen und Thriller lieben. Schätzing setzt mit Helden seinen Weltbestseller Tod und Teufel fort. Er zeichnet in diesem spannenden Schmöker das vielschichtige Bild einer abendländischen Gesellschaft im Umbruch.

Wenn Sie nicht nur Lust aufs Lesen bekommen haben, sondern einen der Redner für Ihre eigene Veranstaltung anfragen möchten, rufen Sie uns an unter +49 89 5472619-0 oder mailen Sie uns. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

Die Lesetipps erstellte Katja Volkmer, Redakteurin und freie Mitarbeiterin der Econ Referenten-Agentur.

2024 November 06

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Kluge Köpfe aus der Denkfabrik des CLUB OF ROME für Ihre Veranstaltung

von Marion Gissing

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Gewinnen Sie kluge Köpfe aus der Denkfabrik des CLUB OF ROME für Ihre Veranstaltung! 💡 🌍

Von Visionen bis zu konkreten Themenkomplexen wie Klimaneutralität, nachhaltiger Unternehmensführung oder Zukunft der Arbeit: Die Redner des Club of Rome Deutschland haben Expertise, Erfahrung und bringen spannende Perspektiven in jede Veranstaltung.

Klimaexperte Mojib Latif, Arbeitsforscher Hans Rusinek, Umweltwissenschaftler Ernst Ulrich von Weizsäcker oder Wissenschaftsjournalist Dr. Eckart von Hirschhausen: Als Kooperationspartner des Club of Rome Deutschland beraten wir Sie gerne und sorgen dafür, dass Sie den passenden Redner für Ihr Event finden! 😀 Hier finden Sie Informationen zu allen Rednern des Club of Rome.

Was ist der Club of Rome eigentlich? Als Denkfabrik für Zukunftsfragen war der CLUB OF ROME bereits mit dem 1972 veröffentlichten Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ seiner Zeit voraus. Angesichts der globalen Entwicklung arbeitet die Deutsche Gesellschaft Club of Rome heute mehr denn je an der Frage: Wie sieht eine lebensfördernde Zukunft aus und wie können wir sie erreichen?

Wenn Sie auch einen der Redner für Ihre eigene Veranstaltung anfragen möchten, rufen Sie uns an unter +49 89 5472619-0 oder mailen Sie uns. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!

2024 Oktober 17

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Dem Fachkräftemangel begegnen! Tipps für Unternehmen und Führungskräfte von Christian Thiele

von Marion Gissing

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Im Kindergarten und bei der Bahn, im Krankenhaus und im Büro: Überall fehlt es an Arbeitskräften. Und das Thema wird sich sogar noch verschärfen – erst Ende des Jahrzehnts gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente.

Was also als Arbeitgeber, als Unternehmen tun? Wir haben dazu mit unserem Referenten und Führungskräfte-Experten Christian Thiele gesprochen.

Das Wertschätzende Führen ist sein Herzensthema. In seinem neuen Vortrag zeigt Christian Thiele eindrucksvoll, wie Unternehmen dem Fachkräftemangel ein Schnippchen schlagen. Bei ihm lernen Führungskräfte, Geschäftsführende und HR geniale Ideen und zukunftsfähige Methoden. Mit uns spricht er über Mutmacher, Mitmacher und Miesmacher.

„Talente finden, binden und begeistern: Das machen Unternehmen, indem sie Freude, Gemeinschaft und Sinn in der Arbeit als Erfolgs- und Wertschöpfungsfaktor sehen – und nicht als nice to have.“

Christian Thiele, der Fachkräftemangel stürzt aktuell viele Unternehmen in die Krise. Was empfehlen Sie Führungskräften oder Inhabern vor allem, um wenigstens ihre bestehenden Teammitglieder sicher im Boot zu halten?
Christian Thiele: Stellen Sie sich vor, Sie sitzen mit Ihrer Partnerin, Ihrem Partner auf der Couch und wischen permanent auf Ihrem Smartphone durch die Tinder-App – auf der Suche nach möglichen anderen PartnerInnen. So ähnlich kommen mir manche Unternehmen gerade vor: Der Fokus liegt sehr stark auf Recruiting, auf Attraktivität nach außen – und aus meiner Sicht zu wenig auf Retention, also auf Attraktivität nach innen. Nicht bloß Neue finden, auch die Vorhandenen binden, das wäre meine Empfehlung. Und dazu gehören attraktive Arbeitszeitmodelle, ansprechende Vorort-Arbeitsräume, natürlich auch eine ordentliche, faire Entlohnung. Und vor allem positive, motivierende, inspirierende Führungskräfte!

Sie sprechen von drei Arten von Teammitgliedern: Mutmachern, Mitmachern und Miesmachern. Was hat es damit auf sich?
C.T.: Der aktuelle Gallup-Engagement-Index beschreibt, dass durchschnittlich 19 Prozent der Beschäftigten in deutschen Unternehmen keine emotionale Bindung ans Unternehmen haben. Das sind die „Miesmacher“. 67 Prozent sind demnach geringfügig ans Unternehmen gebunden – die „Mitmacher“. Und gerade mal 14 Prozent können wir als „Mutmacher“ bezeichnen. Das sind Menschen, die emotional an den Betrieb gebunden sind. Solche, die ihre Marke, die Angebote oder Produkte sowie die Führungskräfte wirklich gut finden. Solche, die das Unternehmen als Arbeitgeber weiterempfehlen. Dass Mutmacher seltener krank sind, mehr leisten, zufriedener im Job sind, das legen die Gallup-Studien ebenfalls nahe. Und ob Sie sich eher als Miesmacher, als Mitmacher oder als Mutmacher empfinden, darauf hat Führung einen enorm großen Einfluss.

Die Zahl der Wechselwilligen und innerlich Gekündigten, sagen Sie, sei auf Rekordniveau. Als Vorgeschmack auf Ihren neuen Vortrag: Was wären effektive Methoden für Führungskräfte, um Mitmacher in Mutmacher zu verwandeln oder Miesmacher in Mitmacher? 
C.T.: Stärken stärker stärken – und Stärkenstärker stärker stärken: das stärkt! Das wäre der Kern meiner Antwort. Wir haben alle unsere Macken, Mängel, Defizite. Aber viel gesünder, produktiver und engagierter sind wir bei der Sache, wenn wir unsere Talente, Kompetenzen und Leidenschaften im Job stärker einbringen können. Und dafür kann Führung viel tun. Erstmal, indem Stärken überhaupt gesehen, erkannt, anerkannt und wertgeschätzt und dann auch auf die Straße gebracht werden. Ein Pinguin wird immer einen kurzen Hals und keine Knie haben, wird an Land immer ungelenk daher watscheln, egal wie viele Kletter- oder Renntrainings die Personalentwicklung ihm verpasst. Aber wenn er mal im Wasser ist und Fische jagen darf, dann ist er buchstäblich in seinem Element. Das ist ein Kernelement positiver, stärkenorientierter Leadership- und Personalarbeit! Das ist nicht nur meine subjektive Erfahrung, dazu gibt es auch immer mehr und immer bessere wissenschaftliche Forschung.

Haben Unternehmen, deren Boot wegen des Fachkräftemangels bereits strudelt, noch Chancen, das Ruder herumzureißen, wenn sie jetzt schnell und klug handeln? Und: Womit sollten sie anfangen?
C.T.: Der Kräfte-, Fachkräfte- und Führungskräftemangel scheint auf allen Hierarchieebenen stark ausgeprägt zu sein – und das in allen Branchen und Gegenden. So interpretiere ich die langfristigen Trenddaten. Das mag die aktuelle Konjunkturdelle teils überschatten, aber natürlich gibt es Unternehmen, die sich viel leichter tun, Talente zu finden, zu binden und zu begeistern. Es sind meiner Erfahrung nach jene, die:

  • Jobs und Verantwortlichkeiten stärker um persönliche Stärken und Kompetenzen herumbauen als andersherum;
  • Führungskräfte als Leaders sehen und nicht bloß als Exceltabellenverwalter. Die sie entsprechend aussuchen, schulen, vernetzen und begleiten;
  • Freude, Gemeinschaft und Sinn in der Arbeit als kritischen Erfolgs- und Wertschöpfungsfaktor sehen – nicht als nice to have.

Christian Thiele ist vielfach preisgekrönter Coach, Trainer, Speaker und Dozent für Positive Psychologie und Positive Leadership und zeigt sich in seinen Workshops oder Vorträgen äußerst leidenschaftlich, innovativ und humorvoll. Mit Büchern wie „Positiv führen. Stärken erkennen und nutzen“ oder „Job Crafting“ untermauert er seine Kompetenz.

Wenn Sie Christian Thiele für Ihre Veranstaltung oder Ihr Seminar als Redner anfragen möchten, rufen Sie uns an unter +49 89 5472619-0 oder mailen Sie uns.

Das Interview führte Katja Volkmer, Redakteurin und freie Mitarbeiterin der Econ Referenten-Agentur.

2024 September 05

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Sommer-Networking mit unseren Rednern

von Marion Gissing

Wir hoffen, Sie hatten einen schönen Sommer! Bei uns stand dieser ganz im Zeichen des Networkings. Da es etwas ruhiger im Tagesgeschäft war, haben wir bei persönlichen Treffen Updates von Referenten und Moderatoren eingeholt.

  • Prof. Armin Nassehi haben wir im Institut für Soziologie der LMU besucht. Bei Kaffee und Keksen hat uns unser Lieblings-Soziologe sein druckfrisches Buch „Kritik der großen Geste“ überreicht und über seine neuen Vortragsinhalte berichtet. Besonders spannend ist, dass Prof. Nassehi seine Expertise auch auf Unternehmenslenker und Führungskräfte ausrichten kann.
  • Mit Ursula Heller waren wir in einem vietnamesischen Restaurant zum Lunch verabredet. Hier zeigte sich wieder, dass Frau Heller in der persönlichen Konversation genauso charmant und gut informiert ist, wie bei ihren Moderationen. Fun Fact: Wir haben große Augen gemacht bei der Menge an Chili, die sie auf ihr Essen streute.
  • Jan-Philipp Burgard war auf der Durchreise und hat uns auf ein Eis in München-Schwabing eingeladen. Der TV-Journalist schilderte uns dabei seinen persönlichen Eindruck vom Wahlkampf in den USA.
  • Und zu guter Letzt führte uns ein spontaner Betriebsausflug zum Wandern mit Christian Thiele nach Garmisch-Partenkirchen. Nach einem schönen Rundweg in den bayerischen Bergen sind wir mit dem Führungsexperten noch in der Windbeutelalm eingekehrt.

Wir sind jetzt bestens gerüstet für den veranstaltungsreichen Herbst und freuen uns, dass die Veranstalter schon fleißig für 2025 planen. 🙂

Wenn Sie auch einen der Redner für Ihre eigene Veranstaltung anfragen möchten, rufen Sie uns an unter +49 89 5472619-0 oder mailen Sie uns. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!

2024 Juli 17

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Eindrücke von USA-Experte Josef Braml zum Parteitag der Republikaner

von Marion Gissing

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Unser Redner und USA-Experte Dr. Josef Braml war beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee vor Ort. Seine Gedanken und Eindrücke hat er mit uns geteilt.

„Guten Morgen aus Milwaukee!

Nach dem Attentat auf Ex-Präsident Donald Trump am Samstag begann hier planmäßig der Parteitag der Republikaner. Eines steht jetzt schon fest: Der Angriff auf den Präsidentschaftskandidaten Trump wird den Wahlkampf beeinflussen.

Zum Abschluss des ersten Tages des Parteitags der Republikaner hatte Trump einen triumphalen Auftritt und erhielt stürmischen Applaus. Die Parteianhängern der Republikaner standen bereits eifrig hinter Trump, aber jetzt, nachdem er um Haaresbreite ein Attentat überlebte, hat er fast einen mythischen Status erreicht. Trump dankte denn auch dem Allmächtigen dafür, dass er seine Mission fortsetzen kann. Zahlreiche, insbesondere religiöse Anhänger betrachten Trump nun umso mehr als von Gott gesandt, um das Land vor größerem Unheil zu schützen.

Mit einem versöhnlicheren Ton könnte Trump nun neben seiner treuen republikanischen Basis auch moderatere Wählergruppen erreichen. „Unite America!“, schrieb er am Sonntag in den sozialen Medien. Seine Rede zur Annahme der Nominierung am Donnerstag bietet Trump eine Gelegenheit, zumindest rhetorisch mit einer gemäßigteren Botschaft als Versöhner des Landes eine breitere Wählerschaft anzusprechen, die Unabhängigen und moderaten Republikaner, die sich bislang unwohl dabei fühlen, ihn zu unterstützen.

Auf der anderen Seite wird der amtierende Präsident Joe Biden aufhören müssen, Trump „ins Visier zu nehmen“, um von seinen eigenen Defiziten abzulenken. Am 8. Juli hatte Biden seine Unterstützer noch dazu aufgerufen: „Es ist Zeit, Trump ins Visier zu nehmen“. Nachdem nun ein Attentäter Trump im wahrsten Wortsinn ins Fadenkreuz genommen hat, wird Bidens Wahlkampfteam umdenken müssen. Die bisherige Taktik, Biden als letzten Verteidiger der US-Demokratie darzustellen, kam bei den Wählern nicht an.

Mittlerweile sprechen in Umfragen selbst unabhängige Wählerinnen und Wähler Trump mehr als Biden ihr Vertrauen aus, die Demokratie zu schützen. Eine Reihe von republikanischen Abgeordneten und Senatoren machten denn auch Bidens Rhetorik für den Angriff auf Trump verantwortlich.

Trump erkor einen von ihnen, Senator J.D. Vance  als seinen Vizepräsidentschaftskandidaten. Senator Vance steht wie Trump für „America First“. Ähnlich wie Trump lehnt auch sein Vize die Unterstützung für die Ukraine ab. Beide wollen die bisherige internationale Ausrichtung Amerikas revidieren.

Vance ist wie Trump zutiefst skeptisch gegenüber der für Deutschland und Europa elementar wichtigen regelbasierten internationalen Ordnung – dem System von Gesetzen, Normen und multilateralen Institutionen, das von den USA in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen wurde, um globale Konflikte zu entschärfen und internationale Wirtschaftsaktivitäten zu erleichtern. Aus Trumps und Vances Sicht hat dieses System nur die globalen wirtschaftlichen Eliten bereichert, während es der Arbeiterklasse in Amerika geschadet hat.

In Anbetracht der Polarisierung in den USA, wo sich die politischen Lager unnachgiebig gegenüberstehen und bereit sind, ihre Ideale mit allen Mitteln zu verteidigen, sollten unsere Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft darüber nachdenken, wie Europas Sicherheit und Wohlstand auch ohne die Unterstützung der USA und bei weiteren Attacken auf die regelbasierte Wirtschaftsordnung gesichert werden kann, speziell im Hinblick auf eine mögliche zweite Amtszeit von Trump.

Mit meinem amerikanischen Ko-Autoren Mat Burrows habe ich eine vorausschauende Analyse erstellt zur möglichen „Zukunft der Ukraine und Nato unter Trump 2.0“.

Diejenigen, die der Ansicht sind, dass Konzepte wie „Friendshoring“ und „Decoupling“, ebenso die Beschränkung von wirtschaftlichen Beziehungen auf demokratische Staaten unseren westlichen Interessen zuträglich sind, könnten von einer eingehenden Analyse profitieren, die Mat und ich kürzlich in der Fachzeitschrift National Interest in den USA veröffentlicht haben: „U.S.-China Economic Competition Is Headed Down A Dangerous Path“.

Mit herzlichen Grüßen aus Milwaukee wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben einen schönen Sommer und auch etwas Zeit und Muße zum Nach- und Weiterdenken.“

Weitere Redner und Rednerinnen rund um die US-Wahl finden Sie hier.

Wenn Sie einen Redner zum Thema USA für Ihre Veranstaltung anfragen möchten, rufen Sie uns an unter +49 89 5472619-0 oder mailen Sie uns. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!

2024 Juli 08

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Interview mit Mannschaftspsychologe Hans-Dieter Hermann zur Euro 2024

von Marion Gissing

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Er hatte einen wichtigen Job bei der Fußball-EM 2024: Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann, Deutschlands bekanntester Sportpsychologe. Als „Kopftrainer“ und Team-Coach begleitete und betreute er die Nationalmannschaft während des Sommermärchens 2.0 mental. Hier erzählt er von den Schwingungen hinter den Kulissen.

Professor Hermann, Sie waren bei der Heim-EM sehr nah dran an den Spielern und ihren Emotionen. Was waren die Highlights?  
Hans-Dieter Hermann: Es gab etliche Stimmungs-Highlights! Aber etwas ganz Besonderes ist es, wenn der Mannschaftsbus auf das Stadion zufährt und nur schrittweise vorwärtskommt, weil die Fans da sind und die Spieler laut bejubeln. Und dann, wenn die Mannschaften unmittelbar vor dem Spiel aufs Feld laufen und plötzlich ohrenbetäubende Stimmung herrscht. Das waren für uns alle Gänsehautmomente, die dem Glückgefühl eines eigenen Tores sehr nahekommen.

Randvolle Stadien, riesiger Erfolgsdruck, stressige Medienpräsenz: Nicht jeder ging vermutlich gleich gut mit den Anforderungen der EM um. Funktionierte das Team auch jenseits des Spielfelds gut?
Hans-Dieter Hermann: Ja, gerade auch außerhalb des Platzes war die deutsche Mannschaft ein starkes Team. Das konnte man sehen, aber auch spüren. Schon die Turniervorbereitung war von einem großartigen Miteinander geprägt, nicht nur bei den Teambuildings. Wir beobachteten es beim Kommunikationsstil und auch beim Spaß, den die Jungs miteinander hatten. Ein wichtiger Indikator war für mich, dass sich nicht alles nur um die Stammspieler drehte. Auch die Ersatzspieler fanden ihre Anerkennung und ihren Platz. Gehen Sie aber nicht davon aus, dass sich alle 26 Männer ständig als Gesamtgruppe bewegten. Die freie Zeit außerhalb des Trainings und der Spiele wurde unterschiedlich genutzt. Manche waren eher beim Tischtennis oder Dart-Spielen anzutreffen, andere gingen zum Golfen oder Yoga, und manche zogen sich zurück, weil sie die Ruhe suchten.

Welche Rolle spielten die Partnerinnen und Familien zwischen den Spielen? 
Hans-Dieter Hermann: Nach den Spielen kamen wir mitten in der Nacht wieder auf dem Adidas Homeground an. Wenn wir fünf oder sechs Tage bis zum nächsten Einsatz hatten, kamen am Morgen danach die Familien und Freundinnen unserer Spieler für eineinhalb Tage zu Besuch. Ein unglaublicher Gegensatz zur Trainings-, Besprechungs- und Regenerationsatmosphäre, die sonst vorherrschte! Sonst tragen im Trainingscamp alle Beteiligten einheitliche Kleidung. Da viele der Spieler Kinder haben, verwandelte sich unser Camp in ein buntes, bewegtes Miteinander, man hörte tagsüber nur noch Kinderstimmen. Alle waren glücklich über diesen kurzzeitigen Szenenwechsel, bevor man sich wieder tagelang mit voller Konzentration auf den nächsten Gegner vorbereitete.

Gab es trotz des fantastischen Laufs bei diesem Turnier auch Situationen, in denen die Akteure in Stimmungstiefs gerieten?
Hans-Dieter Hermann: Nein. Verständlicherweise gab es kurzzeitig Enttäuschungen bei einzelnen Spielern, wenn sie beispielsweise erfuhren, dass ihr erhoffter Startelf-Einsatz nicht klappte und sie auf der Bank platznehmen mussten. Aber sie haben es nicht gezeigt, sondern die anderen angefeuert. Die Spieler unserer Bank waren während der Spiele äußerst aktiv und haben die Kollegen von außen gepusht.

Der Traum vom Finale ist dennoch geplatzt. Können Sie die Resilienz der Spieler nach einer solchen Niederlage stärken?
Hans-Dieter Hermann: Dafür ist nach einem solchen Spiel leider keine Zeit mehr. Es geht wieder mitten in der Nacht zurück ins Basecamp, dort isst man noch gemeinsam. Die meisten bleiben noch sitzen und plaudern, da sie ohnehin nicht schlafen können. Es gibt einen kurzen Nachtschlaf, Frühstück, kleine Ansprachen, herzliche Verabschiedungen – und dann fahren alle wieder nach Hause. Wer kann, versucht den Urlaub vorzuverlegen und direkt zu verreisen. Die gesamte Mannschaft – Spieler, Trainer und das Team hinter dem Team – löste sich also nach dem Spanienspiel rasch auf, nachdem wir wochenlang zusammen gewesen waren.

Vielen Dank für das Gespräch!

Mit Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann arbeitet die Econ Referenten-Agentur seit mehr als zehn Jahren zusammen. Auch wenn die Fußball-EM 2024 sein letzter Einsatz fürs deutsche Nationalteam war: Der Psychologe wird weiterhin als Firmen-, Führungskräfte-und Einzelcoach sowie als Vortragsredner tätig sein. Seine Erfolgsrezepte vermittelt der „Leistungsoptimierer im Hintergrund“ anekdotenreich und authentisch.

Wenn Sie Hans-Dieter Hermann für Ihre Veranstaltung als Redner anfragen möchten, rufen Sie uns an unter +49 89 5472619-0 oder mailen Sie uns.

Das Interview führte Katja Volkmer, Redakteurin und freie Mitarbeiterin der Econ Referenten-Agentur.

2024 Juni 25

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Jan Philipp Burgard – USA-Experte informiert im wöchentlichen Format “Weltblick auf Amerika”

von Marion Gissing

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Der renommierte TV-Chefredakteur Jan Philipp Burgard bringt mit “Weltblick auf Amerika” frischen Wind in die deutsche Medienlandschaft. Was sind die neuesten Entwicklungen in den USA? Welche Auswirkungen hat die Wahl auf Europa und Deutschland?

Burgard, der viele Jahre als Korrespondent in Washington D.C. war, nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch die politische Landschaft der USA. Er bietet Einblick in die aktuellen Geschehnisse und Stimmungen rund um die Präsidentschaftswahlen 2024. Die Sendung zeichnet sich durch hochkarätige Interviews aus, wie zum Beispiel mit Amy Gutmann, der US-Botschafterin in Deutschland.

Wie auch in seinen Vorträgen präsentiert Jan Philipp Burgard komplexe politische Themen verständlich und anschaulich. Die Sendung ist nicht nur informativ, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Journalismus aussehen kann, der sowohl aufklärt als auch unterhält.

Unser Tipp also für alle, die sich für die transatlantischen Beziehungen und die amerikanische Politik interessieren: „Weltblick auf Amerika“, jeden Mittwoch um 15:30 Uhr erscheint eine neue Stream-Folge.

Wenn Sie Jan Philipp Burgard für Ihre Veranstaltung als Redner anfragen möchten, rufen Sie uns an unter +49 89 5472619-0 oder mailen Sie uns.

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