2021 September 22

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Sven Plöger: Nur keine Angst vor Nachhaltigkeit – wie wir es „Besser machen“

von Barbara Boesmiller

Econ Redner Sven Plöger

Econ-Referent Sven Plöger ist nicht nur Diplom-Meteorologe und einer der bekanntesten „TV-Wetterfrösche“ des Landes, sondern seit langem prominenter Mahner und Warner in Sachen Klimawandel. Nun hat er  mit seinem Freund Christoph Waffenschmidt, dem Deutschland-Chef von World Vision, ein neues Buch geschrieben. Es trägt den optimistisch-aufmunternden Titel „Besser machen!“ und wir wollten wissen, was drin steht.

Sven Plöger, angesichts von Klimawandel, Überbevölkerung, sozialer Ungleichheit usw. weiß man oft gar nicht, wo man anfangen soll. Was ist für Sie der zentrale Punkt, den wir „besser machen“ müssen?

Wir müssen besser kommunizieren, und uns deshalb vielmehr von positiven Entwicklungen erzählen! Die häufigste Frage, die ich in letzter Zeit gestellt bekomme ist: “Schaffen wir das noch?“. Und das fragt man nur, wenn man sich nicht mehr vorstellen kann, wie man diese Vielzahl der Krisen überhaupt noch in den Griff bekommen soll. Die aktuelle Wirklichkeit und der Wunsch nach einer uns angenehmen „Normalität“ klaffen immer mehr auseinander. Wo sind die Impulsgeber und wo sind die Werkzeuge, mit denen man das hinbekommen kann? Wir spüren eine diffuse Unsicherheit, die bei jedem Unwetter – Trockenheit und Hitze eingeschlossen – wächst.

Dagegen anzuarbeiten ist der Ansatz zu unserem Buch „Besser machen!“. Es hilft niemandem, wenn wir täglich von der bevorstehenden Apokalypse sprechen und uns gegenseitig – auch medial – Angst machen. Vielmehr lohnt es sich doch zu schauen, wo es gute Ideen gibt, die unsere Welt besser machen! Es ist nicht naiv, sondern es macht begründet (!) Hoffnung, wenn man sich anschaut, welche Ideen Startups bei uns, aber zum Beispiel auch in Afrika haben oder wie sich die Welt verändern kann, wenn man bereit ist, ein eingefahrenes und kleinteiliges Kästchendenken zu überwinden.

Den Blick zu weiten und auf positive Entwicklungen zu lenken, ohne Probleme zu verniedlichen oder zu negieren, das ist das Ziel unseres Buches. Wenn unsere Leser am Ende auf die Frage „Schaffen wir das noch?“ „ja, es kann klappen!“ sagen, dann ist ein wichtiger Schritt erreicht.

Im Buch schildern Sie beeindruckende Initiativen von Menschen, die bei sich vor Ort etwas bewegen, von Bangladesch über Afrika bis nach Südamerika… Aber was kann ich denn hier bei mir zu Hause tun?

Wer das Thema wirklich ernst nimmt und zum Beispiel den eigenen Kindern eine lebenswerte Umwelt hinterlassen will, kann fast jede Alltagshandlung einmal überprüfen – von Ernährung über Mobilität bis hin zum Energieverbrauch. Einen Energieberater einzuladen bringt spannende Einblicke und oft auch mehr Geld im Portemonnaie. Nicht ausreichend ist es, stets den Satz zu wiederholen: „Eigentlich müsste ich jetzt das Fahrrad nehmen, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme und setze mich doch ins Auto“.

Nun haben Christoph Waffenschmidt und ich aber mit „Besser machen!“ keinen Ratgeber vorgelegt, denn davon gibt es viele, sondern wir wollen erklären,  weshalb man eine globale Herausforderung global angehen muss. Länder unterschiedlichster Wirtschaftsleistung und verschiedenster Kultur müssen gemeinsam an einem Strang ziehen und das Ergebnis muss sein, dass derjenige, der die Umwelt verschmutzt nicht mehr verdienen darf, als derjenige, der sie sauber hält. Wir versuchen zu zeigen, wie das geht.

Wieso haben Sie „Besser machen“ mit Ihrem Freund Christoph Waffenschmidt geschrieben und nicht z.B. einen Wissenschaftler-Kollegen als Co-Autor gewählt?

Christoph und ich sind beide Rheinländer und beide extrem neugierig. Wir lieben es, die Welt mit offenen Augen zu betrachten und wir kamen bei jedem unserer Treffen ganz automatisch auf so viele Aspekte und erlebte Geschichten, dass das Buch eigentlich die „logische Folge“ war. Denn wir wollten unsere Gedanken nicht nur behalten, sondern auch sortieren.

Dabei ist es extrem bereichernd, dass wir zwar eine übereinstimmende Haltung haben, aber die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven zwischen Entwicklungshilfe, Glaube, Gerechtigkeit und Naturwissenschaft beleuchten. Mit Christoph an meiner Seite bin ich quasi „breiter aufgestellt“!

Sie wollen von Sven Plöger aus erster Hand hören, wie wir es „besser machen“ können? Kontaktieren Sie uns!

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