Auf den Beginn einer Sendung um 20.15 Uhr warten? Das ist soooo 90er Jahre, meint Tobias Kollmann. Im Zeitalter der Digitalisierung wird ferngesehen, wann und wie man möchte – dank Streaming-Diensten, Mediatheken und Youtube.
Und Tobias Kollmann weiß, wovon er redet: Er gehört zu den Pionieren des Internets und befasst sich schon seit über 10 Jahren mit praktischen und wissenschaftlichen Fragestellungen rund um die Themen Internet, E-Business und Digitalisierung. Tobias Kollmann ist Inhaber des Lehrstuhls für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen.
Letzte Woche war ich bei einem seiner Vorträge in München dabei. Charmant, interaktiv und mit gutem Fotomaterial zeichnet Kollmann ein Bild vom Stand der Digitalisierung in Deutschland. Dabei betont er, dass Digitalisierung Veränderung bedeutet.
Mit anschaulichen Beispielen zeigt Tobias Kollmann auf, wie Start-Ups und etablierte Plattformen klassische Industriezweige bedrängen: Airbnb mischt die Hotel- und Reisebranche auf, Uber den konventionellen Personentransport. Seine Forderung deshalb: Innovationsentwicklung muss schneller und agiler werden in Deutschland.
Digitale Innovation ist nicht einfach ein Knopfdruck
Digitale Innovation ist kein Knopfdruck, sondern hängt stark von Personen (sogenannten Digital Leaders) ab. Daher führt Tobias Kollmann drei Lösungsansätze an, damit die digitale Wirtschaft in Deutschland nicht den Anschluß an den Weltmarkt verliert:
1.Digitalisierung ins Bildungssystem integrieren. An Schulen und Hochschulen Kompetenzen vermitteln und Digital Know-how-Träger ausbilden. Ebenso den Geist und die Denkweise für Unternehmensgründung (E-Entrepreneurship) fördern.
2. Digitalisierung in den Unternehmen weiter voranbringen. Einerseits durch Weiterbildung der Mitarbeiter, aber auch dadurch, dass digitale Strategien einen Stellenwert im Vorstand und Aufsichtsrat einnehmen.
3. Digitalisierung in der Politik priorisieren und ein eigenes Ressort für Digitalpolitik schaffen.
Der Vortrag von Tobias Kollmann bringt es auf den Punkt, wie es um die Digitalisierung in Deutschland steht, und ist ein Plädoyer für den Auf- und Ausbau weiterer digitaler Kompetenzen.
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