Bisher kannten wir Armin Nassehis wohltönenden Bass nur von seinen Vorträgen. Vergangenen Sonntag hatte ich Gelegenheit, unseren Redner in völlig anderem Kontext zu erleben: als Sänger des Münchner Chors Capella Vocale.
Meine Vorfreude auf das Konzert war groß, denn angekündigt war ein ausgesprochen interessantes Programm: drei Messen spannten einen Bogen über fünf Jahrhunderte – Giovanni Pierluigi da Palestrinas „Missa Papae Marcelli“, Francis Poulencs „Messe en Sol Majeur“ und Arvo Pärts „Berliner Messe“; dazwischen Ausschnitte aus Johann Sebastian Bachs „Goldberg-Variationen“ in einer Fassung für Streichtrio.
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil. Es war ein großartiges Konzert! Ein Chor, der die jeweils sehr unterschiedlichen Anforderungen der Stücke souverän bewältigte.
Auf die ruhige, polyphone Musik der siebenstimmigen Palestrina-Messe folgte ein stimmlich und rhythmisch extrem anspruchsvoller Poulenc mit Solopart im Sopran – vor dieser Leistung eines Laienchors konnte man nur den Hut ziehen!
Zum Ausklang dann die flächige, klar strukturierte Musik Arvo Pärts, die stärker an den 500 Jahre früher lebenden Palestrina erinnerte als an den nur wenige Jahrzehnte älteren Francis Poulenc. Langer Applaus des Publikums für ein beglückendes Konzert. Beim nächsten Termin am 23. Juli bin ich wieder mit dabei!
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