Erinnern Sie sich an das Kinderspiel „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ Ganz schnell wegrennen hieß es da, um nicht erwischt zu werden. Mittlerweile müsste es eher heißen: „Wer hat Angst vor den Babyboomern?“ Wenn die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1955 und 1970 in Rente gehen, wird sich nicht nur der Arbeitsmarkt tiefgreifend verändern. Auch auf die Finanzmärkte kommt einiges zu, sagt unser Redner Dr. Martin Hüfner, früher Chefvolkswirt der Hypovereinsbank – und wegrennen hilft da gar nicht. Die richtige Strategie gegen diese „Age Wave“ allerdings schon… Wir haben unseren Experten um Rat gefragt.
Martin Hüfner, sie sprechen von einer „Age Wave“, einer Alterswelle, die auf die Aktienmärkte zurollt und sie gehörig durcheinander zu bringen droht. Was genau muss ich mir darunter vorstellen?
Die Welle rollt schon ab 2015
Die „Age Wave“ ist wie ein U-Boot, das niemand sieht, auf den Märkten aber erhebliche Wellen verursachen kann. Wenn die Babyboomer in Rente gehen, werden sie nicht mehr so viel sparen. Zudem werden sie Kapitalanlagen auflösen. Darunter leiden die Aktienmärkte. Das fängt 2015 klein an, wenn die ersten Babyboomer 60 Jahre alt werden. Es wird mit der Zeit immer stärker, der Effekt ist erheblich: Bis 2030 werden ca 6 Millionen Menschen in Rente gehen. Zum Vergleich: die Gesamtzahl aller Aktionäre beträgt in Deutschland derzeit 8,8 Millionen.
Welche Sektoren, welche Branchen wird die „Age Wave“ denn besonders treffen – oder welche werden von ihr profitieren?
Grundsätzlich ist der ganze Markt betroffen. Aber es gibt natürlich Differenzierungen. Relativ am besten geht es den Sektoren, die von den neuen Rentnern profitieren. Das ist das Gesundheitswesen – die neuen Rentner gehen häufiger zum Arzt. Das sind die Bereiche Touristik und Reisen – die neuen Rentner haben mehr Zeit zum Wegfahren. Das sind ebenso Versicherungen und natürlich auch Bildungsträger, die Angebote für Ältere machen.
Und was mache ich als Anleger? Ich will mich ja nicht von der Welle überrollen lassen, sondern sie reiten…
Nicht vom Markt zurückziehen – intelligent investieren!
Jeder Wellenreiter weiß, dass auf eine Welle viele Faktoren einwirken. Man muss auf alle ein Auge haben. Das gilt auch für die „Age Wave“. Ich würde mich nicht voll vom Markt zurückziehen, meine Anlagen aber auf die Unternehmen konzentrieren, die von den neuen Rentnern profitieren. Das können die genannten Branchen sein. Es können aber auch Firmen sein, die ihre Produkte besonders gut für Ältere designen oder vermarkten. Im übrigen kann man auch in Schwellen- und Entwicklungsländern investieren, wo es noch Wachstum und viele junge Arbeitskräfte gibt. Die Fachleute sprechen hier von der „demographischen Arbitrage“.
Gerne erklärt Ihnen Martin Hüfner vor Ort, wie Sie und Ihre Kunden die „Age Wave“ bezwingen können – buchen Sie ihn doch einfach für einen Vortrag.
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