2018 November 08

Interviews

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Jutta Kleinschmidts Beitrag zum Gelingen der Energiewende

von Isabel Funke

ECON Redner Jutta Kleinschmidt Foto von ecross Germany

Jutta Kleinschmidt gehört zu den weltweit erfolgreichsten Frauen im Motorsport. Die Gewinnerin der Rallye Dakar, der schwersten und längsten Rallye der Welt, engagiert sich seit längerer Zeit für Elektromobilität. So ist sie Schirmherrin der Elektrorallye e-CROSS GERMANY und hat letztes Jahr ein Unternehmen gegründet, das einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten will. Wir haben mit ihr über ihre Pläne gesprochen:

Jutta Kleinschmidt, Sie sind unter die Unternehmer gegangen und haben Ende 2017 die Firma „Green Energy Wallet“ gegründet. Was genau haben Sie vor?
Die Idee hinter der Green Energy Wallet (GEW) ist es, die Batterien von Elektroautos und privaten Photovoltaikanlagen zu einem großen Energiespeicher für grüne Energie zu kombinieren. Wir brauchen solche Speicher, weil sich Elektrizität im Stromnetz selbst eben nicht speichern lässt. Erzeugung und Verbrauch müssen immer ausgeglichen sein. Im Zuge der Energiewende werden aber große – und schwankende – Mengen an Wind- und Sonnenenergie erzeugt. Das vorübergehende Speichern dieser Überproduktion und spätere Einspeisen ins Netz ist bis jetzt nur in geringem Umfang möglich.

Wichtig ist uns, als Energiespeicher Batterien zu verwenden, die ohnhin vorhanden sind – also die von Elektroautos und privaten Photovoltaikanlagen. Das ist kostengünstig und umweltfreundlich. Die GEW entwickelt daher eine App, mit der neben dem Ladevorgang auch der Energiehandel und die Abrechnung gesteuert und abgewickelt werden. Wer seine Batterien zur Verfügung stellt, erhält von der GEW natürlich eine Vergütung.

Rallyesport und Energiewende haben auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun. Wie kamen Sie auf Ihre Geschäftsidee?
Auch im Motorsport sind wir ständig auf der Suche nach Innovationen. Der Motorsport ist und war immer wieder Vorreiter für Neuentwicklungen. Während meiner aktiven Karriere haben wir die Rennfahrzeuge ständig weiterentwickelt. Ein gutes Beispiel ist die Formel E, in die jetzt viele Automobilhersteller einsteigen. Und durch mein Physikstudium habe ich großes Interesse an Erneuerbaren Energien.

Was sind bisher die größten Erfolge der GEW und welches sind die größten Hürden?
Wir haben bereits sehr gute Kontakte in die Industrie knüpfen können. Die Akzeptanz ist groß, da solche Technologien in Zukunft gebraucht werden. Eine große Hürde stellt die Regulierung in der bestehenden Energiewelt dar. Das erschwert im Moment noch das Ausarbeiten eines vernünftigen Businessmodells.

Welchen Wunsch haben Sie diesbezüglich an die Politik?
Die Politik sollte Gesetze entwickeln, um die neuen Technologien sinnvoll zu integrieren. Erneuerbare Energien und Speicher brauchen eine vernünftige Regulierung.

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