Kreativität besitzen nur künstlerisch begabte Menschen? Mit diesem Mythos räumt Florian Rustler gleich zu Beginn seines Vortrags auf, den er am Dienstag beim Abendseminar der Helbling Technik in München hielt. Kreativität sei ebenso sehr eine Fähigkeit wie eine Fertigkeit, und Fertigkeiten lassen sich trainieren. Wie das geht, verriet unser Redner in seinem informativen, kurzweiligen und interaktiven Vortrag.
Kreativ sein kann also jeder. Aber natürlich gibt es Faktoren, die die Kreativität fördern. Begegnungszonen in Unternehmen zum Beispiel, die die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern erleichtern. Tischkicker sollen wahre Wunder vollbringen, meint Florian Rustler. Oder, wenn Unternehmen das Thema gezielter angehen wollen, Kreativitäts-Workshops.
„Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Realisierung von vornherein ausgeschlossen schien“ (Albert Einstein)
Aber selbst wenn neue Ideen da sind, werden sie oft sofort mit einem „Ja, aber…“ als unrealisierbar oder unpassend abgetan. Daran sind evolutionär bedingte Mechanismen in unserem Gehirn Schuld, so Florian Rustler. Er hat einige Ratschläge, wie man hier gegensteuern kann:
- Ideen nicht sofort beurteilen
- Probleme als Fragen formulieren, also statt „Das ist zu kompliziert“ lieber „Wie lässt sich das vereinfachen?“
- Möglichst viele Ideen generieren, damit gute Optionen dabei sind
- „Wilde“ Ideen suchen
- Bewusst den Wert in Ideen suchen
- Auf bestehenden Ideen aufbauen (sie transformieren oder weiter entwickeln)
Die kleinen Übungen, die Florian Rustler in seinen Vortrag einbaut, machen den Zuhörern viel Spaß und führen ihnen vor Augen, wieviel mehr Ideen sie generieren, wenn sie seine Ratschläge beherzigen. Und ich für mich habe jetzt das „Ja, aber…“ aus meinem Wortschatz gestrichen ;-).
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