Norbert Blüm hat als Bundesminister im Bereich Sozialpolitik Geschichte geschrieben. Auch wenn das inzwischen Jahre her ist, so hat Blüm immer noch eine dezidierte Meinung zum Stand der Pflegeversicherung in Deutschland. Er ist ein Freund deutlicher Worte und diese lässt er auch beim Deutschen Assekuranz Pflege Forum in München vor einem vollen besetzten Saal erklingen.
Mit der Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung, an der Norbert Blüm vor 20 Jahren maßgeblich beteiligt war, wurde ein Fundament geschaffen. Mit zunehmenden Wohlstand und therapeutischen Fortschritt wachsen aber die Ansprüche an das System. Auch mentale, psychologische Aspekte (Demenz!) erweitern das Feld der Pflegebedürftigkeit.
Norbert Blüm plädiert dafür, sich mit Blick auf die Wirklichkeit Gedanken um neue Formen der Pflege zu machen. Dabei betont er, dass es zwischen den Polen „Allein daheim“ oder „Pflegeheim“ lebensnahe Lösungen gibt, die ausgebaut werden müssen. Ambulante Pflege und neue Wohnformen können eine weit ins Alter hineinreichende Selbständigkeit fördern. Auch Reha-Leistungen sind ein wichtiger Baustein, der bisher zu wenig beachtet wird. Dafür, so Blüm, müsste man die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und Pflegekassen verbessern. Neben der fundamentalen staatlichen Absicherung können auch ergänzend Privatversicherungen sinnvoll sein.
Zum Abschluß seines Vortrages spricht sich Norbert Blüm in flammenden Worten für eine solidarische Gesellschaft aus, die sich Gedanken darüber machen muss, was ihr die Pflegebedürftigen Wert sind.
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