Seit September ist der Wissenschaftskabarettist Vince Ebert mit seiner neuen Show „Evolution“ on tour. Vor ein paar Tagen machte er im ausverkauften Schlachthof in München Station. Sehr geschickt verband er an dem Abend neueste wissenschaftliche Erkenntnisse mit launigen Gags, die die Gäste zu Szenenapplaus animierten. Dabei spannte er einen Bogen vom Urknall bis zu unserem heutigen Leben.
Immer wieder nahm der Vortrag eine unerwartete, sehr komische Wendung, bei der nichts und niemand wirklich verschont blieb: die Politiker, Männer, Frauen, der Odenwald, der Fußball, das Paarungsverhalten verschiedenster Lebewesen….. Und, insbesondere die Physiker, wie er selbst einer ist und seine Ehefrau, die eine konstante Größe in seinem Vortrag ist.
Wir lernten erstaunliche Dinge: Dass das größte Lebewesen ein Pilz ist, dass wir 10 Mio. (nützliche!) Bakterien im Darm haben und dass die Männchen einer Sepiaart in Südaustralien die Farbe wechseln können, um sich, als Weibchen getarnt, besser an diese heranmachen zu können.
Bakterien können sehr gut leben ohne uns, aber wir nicht ohne sie
Meisterhaft packte Vince Ebert sein Publikum mit unerwarteten Verknüpfungen zwischen erstaunlichen Phänomenen in der Natur und urkomischen Anmerkungen.
Am Schluss sprach er zu den Klängen von Keith Richards über die Unvergänglichkeit jedes Lebewesens: Die 10 hoch 28 Millionen Atome, aus denen jeder Mensch besteht, gehen nicht verloren, sondern sind Lebensgrundlage für alles weitere Leben. In Sekundenschnelle gelingt es Vince Ebert, sein Publikum zu rühren und gleich darauf wieder zum Lachen zu bringen. Ein sehr gelungener Abend!
Übrigens: Wenn Vince Ebert Vorträge bei Firmenveranstaltungen hält, dann verknüpft er das Thema Evolution mit den Themen Unternehmen und Marktwirtschaft. Da gibt es nämlich eine Menge witziger Parallelen, zum Beispiel zwischen Erfolgsstrategien und -mechanismen von Nischenbewohnern und Weltmarktführern… Vince Eberts Vorträge sind etwas für Querdenker, Mitdenker und Nachdenker.
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