Günter Verheugen zählte während seiner politisch aktiven Zeit zu den profiliertesten Außenpolitikern der SPD. Von 1999 bis 2010 war er Mitglied der Europäischen Kommission. Während seiner ersten Amtszeit verantwortete er als Chefunterhändler die große Osterweiterung und erwarb sich den Ruf eines geschickten Vermittlers.

Als einer von nur drei wiederernannten EU-Kommissaren übernahm Günter Verheugen 2004 das bedeutende Ressort Industrie und Unternehmen und wurde Vizepräsident der Europäischen Kommission. Als Industriekommissar vertrat er die Interessen von über 20 Mio. europäischen Unternehmen und deren Beschäftigten. Oberste Priorität räumte er dem Bürokratieabbau ein, um die globale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen zu stärken.

Mit dem Ablauf seiner zweiten Amtszeit als EU-Kommissar verband Günter Verheugen auch das Ende seiner politischen Karriere. Die Viadrina-Universität in Frankfurt/Oder berief ihn Anfang 2010 zum Honorarprofessor. 2010 gründete er außerdem ein Beratungsunternehmen in Potsdam, dessen ehrenamtlicher Geschäftsführer er ist. Im Oktober 2015 wurde Günter Verheugen zusammen mit der österreichischen Politikerin Benita Ferrero-Waldner zum Präsidenten des neugegründeten Senate of Economy Europe gewählt. Der Senate of Economy Europe versteht sich als ein “Think & Do Tank”, der Repräsentanten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammenbringt, die sich im Dialog mit Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien ihrer Verantwortung für Europa stellen wollen.

Nach dem Schulabschluss 1963 arbeitete Günter Verheugen zunächst zwei Jahre als Volontär bei der Neuen Rhein / Neuen Ruhr Zeitung (NRZ). Er studierte Geschichte, Soziologie und Politische Wissenschaften und übernahm nach dem Studium die Leitung des Referats „Öffentlichkeitsarbeit“ im Innenministerium. 1974 wechselte er ins Außenministerium und wurde Leiter des Arbeitsstabs „Analyse und Information“.

Günter Verheugen widmete sich schließlich ganz der Parteipolitik und wurde 1978 FDP-Generalsekretär. Aus Protest gegen den Rückzug der FDP aus der sozial-liberalen Koalition verließ er 1982 die FDP und trat der SPD bei.

Bei den vorgezogenen Bundestagswahlen wurde Günter Verheugen 1983 als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag gewählt. Fünfzehn Jahre lang war er im Auswärtigen Ausschuss tätig. 1998 wurde er Staatsminister für Europäische Angelegenheiten im Auswärtigen Amt.

Als exzellenter Kenner der europäischen Politik und der Anliegen von Industrie und Unternehmen ist Günter Verheugen ein gefragter Redner auf Unternehmensveranstaltungen. Einen Live-Bericht über einen Vortrag unseres Redners Günter Verheugen finden Sie auf unserem Blog.

(Auswahl)

  • Die weltpolitische Bedeutung und Verantwortung Europas
  • Trotz Krise: Mut zu Europa
  • Europäische Industriepolitik – Erfolge und Herausforderungen für die Zukunft
  • Europas Wirtschaft im globalen Wettbewerb
  • Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen für ein starkes Europa
  • Rohstoffe als Grundlage für die europäische Industrie
  • Rohstoffsicherung und Rohstoffversorgung der Industrie
  • Die Automobilindustrie als wichtiger Pfeiler der europäischen Wirtschaft
  • Nachhaltige Industriepolitik
  • Klimawandel, Energie und Wettbewerbsfähigkeit (in Europa)
  • Klimaschutzpolitik und ihre Auswirkungen auf Wirtschaft und Unternehmen
  • Mehr Beschäftigung, mehr Wohlstand, mehr Umweltschutz
  • Auf den Mittelstand setzen
  • Fokus auf Innovation
  • Zur Zukunft des Euro
  • Weitere Themen nach Vereinbarung
  • Europa in der Krise. Für eine Neubegründung der europäischen Idee, 2005
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