Redner: Prof. Dr. Dr. h.c. Julian Nida-Rümelin - Philosoph, Publizist, Kulturstaatsminister a.D.

Prof. Dr. Dr. h.c. Julian Nida-Rümelin

Philosoph, Publizist, Kulturstaatsminister a.D.

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“Demokratie ist nicht nur eine Staatsform, sondern auch eine Lebensform” – so Julian Nida-Rümelin, den das Handelsblatt zu den renommiertesten Philosophen Deutschlands zählt. In seiner Forschung beschäftigt sich der ehemalige Kulturstaatsminister mit den aktuellen Gefährdungen der Demokratie, der Zukunft Europas, den großen internationalen Herausforderungen sowie mit ethischen Fragen rund um Wirtschaft, Stadtplanung, Bildung und Künstliche Intelligenz.

Julian Nida-Rümelin studierte Philosophie, Physik, Mathematik und Politikwissenschaften in München und Tübingen. Nach seiner Habilitation lehrte er zunächst am Tübinger Zentrum für Ethik, bevor er 1993 einen Lehrstuhl für Philosophie an der Georg-August-Universität in Göttingen übernahm. 2004 erhielt er den Ruf an die Ludwigs-Maximilians-Universität München. Gastprofessuren führten ihn in die USA, nach St. Gallen, Cagliari, Peking, Shanghai und Taipei.

Parallel zu seiner akademischen Laufbahn war Julian Nida-Rümelin seit jeher politisch aktiv. Mit 19 Jahren trat er der SPD bei und engagierte sich in den folgenden Jahrzehnten vor allem im Bereich der Sicherheits- und der Umweltpolitik. Von 1998 bis 2000 war er Kulturreferent der Landeshauptstadt München und gehörte anschließend als Staatsminister für Kultur und Medien dem ersten Kabinett Schröder an.

Heute lehrt Julian Nida-Rümelin an der LMU München im berufsbegleitenden Masterstudiengang Philosophie – Politik – Wirtschaft sowie an der HU Berlin. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften Berlin und der Europäischen Akademie der Wissenschaften sowie Direktor am bayrischen Institut für digitale Transformation. Seit 2020 gehört er als stellvertretender Vorsitzender dem Deutschen Ethikrat an.

Julian Nida-Rümelin hält Vorträge für Unternehmen und Verbände und publiziert regelmäßig Artikel, Bücher und wissenschaftliche Aufsätze. Für sein Buch „Digitaler Humanismus: Eine Ethik für das Zeitalter der künstlichen Intelligenz“ wurde ihm 2018 der österreichische Bruno-Kreisky-Preis für das beste politische Buch des Jahres verliehen. 2019 erhielt er den Bayerischen Verdienstorden, weil er „als Wissenschaftler und Philosoph für das europäische Erbe von Humanismus und Aufklärung“ steht.

Julian Nida-Rümelin hält Vorträge zu den Themen Risikoethik, Digitaler Humanismus, Ökonomie und Ethik, Bildung, Demokratie, Europa, Führung, Migration, Ethik der Stadt, Nachhaltigkeit und Innovation:

  • Demokratie “Demokratie ist also nicht nur eine Staatsform, sondern auch eine Lebensform”
  • Europa “Europa steht am Scheideweg, es braucht eine Vision als Akteur in einer unübersichtlich gewordenen Welt”
  • Künstliche Intelligenz "Vereinbarkeit von Künstlicher Intelligenz und Ethik"
  • Bildung “Die humanistischen Bildungsideale der Urteilskraft und Selbstbestimmung sind so aktuell wie nie zu vor”
  • Führung “Führung in der Demokratie heißt Führung durch Kooperation”
  • Ethik der Stadt “Städte sind nicht nur Baukörper, sondern Lebensformen”
  • Innovation “Aus Wissenschaft und Kunst lässt sich lernen: Keine Innovation ohne Freiheit”
  • Nachhaltigkeit “Wer den modernen Grundwert der gleichen Freiheit ernst nimmt, muss ihn auf zukünftige Generationen ausdehnen”

(Auswahl)

  • Erotischer Humanismus: Zur Philosophie der Geschlechterbeziehung, 2022 (zus. mit Nathalie Weidenfeld)
  • Die Realität des Risiko: Über den vernünftigen Umgang mit Gefahren, 2021 (zus. mit Nathalie Weidenfeld)
  • Die gefährdete Rationalität der Demokratie: Ein politischer Traktat, 2020
  • Digitaler Humanismus: Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz, 2018 (zus. mit Nathalie Weidenfeld)
  • Über Grenzen denken: Eine Ethik der Migration, 2017
  • Der Sokrates-Club: Philosophische Gespräche mit Kindern, 2012 (zus. mit Nathalie Weidenfeld)
  • Die Optimierungsfalle: Philosophie einer humanen Ökonomie, 2011
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