
#Abstandhalten und #stayathome ist ungewohnt für uns – viele unserer Referenten aber haben Erfahrung mit Zeiten der Isolation. Wir haben nach den besten Tipps gegen den Lagerkoller gefragt:
Prof. Dr. Dirk Notz leitet regelmäßig Forschungsexpeditionen in den Polargebieten: „Bei unserer Arbeit sind wir immer wieder für längere Zeit weitestgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Um das auch über längere Zeit überstehen zu können, sind vor allem zwei Dinge wichtig:
- Erstens, eine klare Struktur im Tagesablauf. Dadurch wird permanent das Gefühl gestärkt, aktiv auf die Situation einwirken zu können, so dass man die Kraft und Zuversicht erhält, auch in scheinbar auswegloser Lage weiterzumachen.
- Und zweitens: ganz viel Humor! Denn nichts ist wichtiger, um sich ein Gefühl von innerer Freiheit zu erhalten. Dabei bedeutet Humor nicht, dass man Tragik und Gefahren einer Situation ausblendet und ignoriert, sondern dass man ihnen all das Positive entgegenstellt, das jeden einzelnen Menschen so einzigartig macht.“
Prof. Dr. Ulrich Walter war als Astronaut der D2-Mission im Weltall: „Alle Weltraumagenturen der Welt machen mit ihren Astronauten Isolationstraining, die NASA z.B. im Unterwasserlabor NEEMO. Was man dabei lernt: Isolation ist eine Frage der Gewohnheit – und der Selbstorganisation.
- Meine wichtigste Erfahrung im All war, dass ein strenger Zeitplan hilft, in Isolation gut zu leben und effizient zu arbeiten. Das tue ich auch heute noch. Ich habe seit damals einen wöchentlichen Zeitplan mit 15 Minuten Slots, den ich nach Bedarf fülle. Selbst beim jetzigen Shutdown unserer TU in München, wo ich den ganzen Tag zu Hause arbeite, halte ich mich strikt an meinen Wochen- und Tagesplan. Und es funktioniert wie damals auf meiner Mission!“
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