2018 März 14

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Markus Flemming: Der Mann hinter dem Eishockey-Olympiasilber

von Barbara Boesmiller

Weltmeister Schweden – geschlagen. Die Eishockey-Nation Kanada – geschlagen. Im Finale gegen Russland – nur knapp unterlegen. Was die deutsche Eishockey-Mannschaft mit der Silbermedaille bei Olympia geschafft hat, ist eine Sensation. Einen Anteil an diesem Erfolg hat sicherlich Econ-Referent Markus Flemming, der die Spieler seit 2016 als Mentalcoach unterstützt. Wir haben ihn nach seiner Arbeit bei der Nationalmannschaft gefragt.

Markus Flemming, bei der Heim-WM 2017 ist Deutschland im Viertelfinale gegen Kanada ausgeschieden, bei Olympia waren die Kanadier plötzlich zu schlagen. Was war jetzt anders als damals? 

Das Training und die Mentalarbeit mit den Spielern waren grundsätzlich ähnlich. Und Marco Sturm macht als Bundestrainer einfach einen sehr guten Job. Einen wichtigen Punkt gab es aber: Wir saßen am morgen nach dem Viertelfinale beim Frühstück, haben uns in die Augen geschaut und erkannten plötzlich, dass wir eigentlich ja auch gewinnen hätten können, aber unbewusst nicht wirklich daran geglaubt haben. Wir hatten also plötzlich den Eindruck, dass uns letztendlich der Glaube gefehlt hat, starke Gegner schlagen zu können. Genau da wollten wir ansetzen.

Wie sah das konkret aus?

Wir haben ein Motto erarbeitet, einen Slogan. Der Begriff „Glaube“ war dabei DER zentrale Punkt. Der Glaube an sich selbst, an die eigene sportliche und mentale Stärke, auch an die Mannschaft und ihren Erfolg. Zudem betrachteten wir „Glaube“ auch als Aufforderung an jeden einzelnen Spieler und an jedes Staff-Mitglied, dass wir tatsächlich gewinnen können! Wir haben es intensiv thematisiert, haben T-Shirts bedruckt, Plakate in die Kabine gehängt. Und irgendwann hatten die Spieler den Begriff so verinnerlicht, dass sie ihn ganz selbstverständlich in Interviews verwendet haben…

Und wie haben sie in Südkorea mit der Mannschaft gearbeitet?

Markus Flemming mit Jonas Müller, der das 3:2 im Finale gegen Russland erzielte.

Ich war nicht in Südkorea, sondern zu Hause, und das ist nicht so ungewöhnlich, wie es klingt. Meine Arbeit betrachte ich generell eher als präventives Erarbeiten von Handlungs- und Gedanken-Ressourcen, die ich in Wettkampfsituationen – also dann wenn es drauf ankommt – bewusst abrufen kann, um bei einem solch wichtigen Turnier erfolgreich sein zu können. Wobei es natürlich jederzeit die Möglichkeit gibt, Kontakt mit der Mannschaft zu haben, sozialen Medien sei Dank. Da kam netterweise auch einiges an positivem Feedback zurück von den Trainern und Spielern! Das war für mich – neben dem Gewinn der Silbermedaille – eine sehr schöne Erfahrung.

Markus Flemming als Redner anfragen

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