Er ist seit Jahren unser meistgebuchter Referent – Hans-Dieter Hermann, Teampsychologe der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Allein dreimal kam er heuer zu Vorträgen nach München, und jedesmal hatte ich das Vergnügen, dabei zu sein. Auch beim dritten Mal wurde mir nicht langweilig, passt Hans-Dieter Hermann seine Vorträge doch jeweils individuell an die Wünsche des Veranstalters und die Zielgruppe an.
Während im Februar beim SZ-Wissensforum die Themen Team und Teamführung im Mittelpunkt standen, ging es beim Vortrag Mitte Oktober auf der Deutschen Arbeitsrechtskonferenz um Erfolg und was wir von Spitzensportlern übernehmen können. Die Techniker Krankenkasse wiederum hatte Hans-Dieter Hermann gestern im Rahmen einer Veranstaltung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement eingeladen. Folglich lag der Fokus auf Stress und „gesunder“ Führung.
Aufschlussreich war, was Hans-Dieter Hermann zu den Ursachen von Stress zu sagen hatte. Neben zu hoher Arbeitsbelastung – Hermann wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es keinen Sinn macht, Mitarbeiter zu 100 % auszulasten, weil Arbeit in der Regel nicht gleichmäßig anfällt – zählen belastende Beziehungen zu Vorgesetzten oder Kollegen zu den wichtigsten Stressauslösern in Unternehmen.
Zuwendung als Bringschuld von Führungskräften
Als Führungskraft sollte man daher für ein vertrauensvolles Umfeld sorgen. Fairness, Wertschätzung, aktives Zugehen auf die Mitarbeiter und Handeln im Einklang mit den eigenen Werten tragen dazu wesentlich bei. Führungskräfte müssen ebenso inspiriert wie inspirierend sein, sie müssen ihren Mitarbeitern Freiräume lassen. Denn die Formel „Können x Wollen x Dürfen = Leistung“ bringt nur ein Ergebnis, wenn das Dürfen nicht gleich null ist.
Inspiriert hat Hans-Dieter Hermann auf jeden Fall die Zuhörer des gestrigen Abends, wie vielen Gesprächen beim anschließenden Buffet zu entnehmen war.
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