2016 Oktober 10

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Tim Kröger: Durch Vielfalt erfolgreich – Living Diversity!

von Barbara Boesmiller

ECON Redner Tim Kroeger

Für große Konzerne ist es oft Normalität, für manch kleineres Unternehmen dagegen recht neu: Diversity Management. Das bedeutet einerseits Chancengleichheit im Unternehmen und andererseits die Aufgabe, die Vielfalt der Belegschaft in eine positive Kraft für den gemeinsamen Erfolg zu verwandeln. Gefragt sind also Fingerspitzengefühl und Respekt – umso mehr, wenn die Teammitglieder auf einem wenige Quadratmeter großen Boot zusammenarbeiten! Unser Redner Tim Kröger ist als Profisegler seit Jahren weltweit auf dem Wasser unterwegs und managt bei fast jedem Törn eine andere Crew. Wie perfekt ihm das gelingt, hat er nicht zuletzt in Sportklassikern wie dem America’s Cup und dem Volvo Ocean Race unter Beweis gestellt. Und für uns hat er aufgeschrieben, worauf es beim Diversity Management ankommt:

„In den multinationalen Top-Teams müssen sich die klügsten und erfolgreichsten Köpfe aus unterschiedlichsten Berufsfeldern wie Sport, Design, Management, Vermarktung, Recht, Medien und Technik zu einer schlagkräftigen Einheit formieren. Nur, wenn es gelingt, die aus verschiedenen Ländern zusammenkommenden Koryphäen in Gleichtakt zu bringen, kann ein Team Erfolg haben. Dabei ist Gleichklang keinesfalls mit Gleichmacherei zu verwechseln. Im Gegenteil: Teams können aus der Unterschiedlichkeit ihrer Mitarbeiter Nutzen ziehen, wenn die individuelle Verschiedenheit der Mitarbeiter wertgeschätzt und vom Team für das Team genutzt wird.

Vielfalt schützt vor Einfalt!

Diversity Management ist konstruktiv und gewinnbringend. Diese beiden Erkenntnisse habe ich in 30 Jahren Hochleistungssegelsport intensiv gewonnen – und immer wieder bestätigt bekommen. Ich habe in multinationalen Kampagnen erlebt, wie beflügelnd und lohnend die Zusammenarbeit mit vielfältigen Teammitgliedern sein kann, gekonntes Diversity Management vorausgesetzt. Dabei gehe ich noch einen Schritt weiter und stelle meine Teams ganz gezielt „divers“ zusammen, um in der Addition der Fähigkeiten einzelner Teammitglieder sowohl ein Höchstmaß an Gesamtexpertise als auch eine große Breite von Fähigkeiten zu erzeugen.

Ein Beispiel: An dem jährlich ausgetragenen Nord Stream Race nehme ich als Skipper mit einer elfköpfigen internationalen Crew teil. Als Taktikerin habe ich eine Frau angeheuert. Die erfahrene Olympiateilnehmerin ist als Hochseeseglerin zwar nicht die erste Wahl! Doch sie bringt Fähigkeiten ein, die das Team bereichern. Dazu kommt ein anderer, weiblicher Blickwinkel, der der Mannschaft gut tut.

In drei Jahrzehnten habe ich in meinen internationalen Teams mit Menschen unterschiedlichen Geschlechts und Charakters, unterschiedlicher Herkunft, Religionen und Fähigkeiten zusammengearbeitet. Ich  habe diese Vielfalt stets als positiv, bereichernd und gewinnbringend empfunden – als Mensch und als Leistungssportler.

Wie ein großes, buntes Uhrwerk

Meine wichtigste These basiert also auf intensiven eigenen Erfahrungen: „Ohne kluges Diversity Management können große internationale Segelmannschaften gar nicht erfolgreich sein, denn sie funktionieren wie ein kompliziertes Uhrwerk mit unterschiedlich großen Rädern. Nur, wenn jedes einzelne Rad in seiner Rolle wertgeschätzt und in seinen Stärken erkannt, gepflegt und gefördert wird, kann das Uhrwerk optimal laufen. Dabei können einzelne Räder klein oder groß, lila, rosa oder grün-gelb gestreift sein. Wichtig ist, dass jedes einen positiven Beitrag leistet und alle Räder in ihrer Gesamtheit ein starkes System erzeugen. Wenn dabei ein buntes, aber erfolgreiches Uhrwerk entsteht, dann nenne ich das erfolgreiches Diversity Management.“

In seinen Vorträgen zum Thema „Living Diversity“ berichtet Tim Kröger von anschaulichen Beispielen aus der Praxis – da gibt es Anekdoten (auch zu missglücktem Diversity Management!) und überraschende Erfolge, vor allem aber immer wieder den entscheidenden Brückenschlag zum Alltag im Unternehmen.  Denn viele Erfahrungen aus dem internationalen Segelsport, in dem Diversity-Management schon lange Top-Thema ist, lassen sich hervorragend auf Wirtschaftsunternehmen übertragen!

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