Bei Abendveranstaltungen geht der Trend weg von der klassischen, ernsten Dinner Speech. Immer gefragter sind dagegen unterhaltsame oder lustige Vorträge mit inhaltlichem Anspruch. Das kann eine Weinprobe mit „Riesling-Papst“ Stuart Pigott ebenso sein wie Wissenschaftskabarett mit Vince Ebert oder eine Reise durch den Irrgarten der deutschen Sprache mit Bastian Sick.
Beim Frankfurter Business-Rednertag traten gleich drei Redner auf, die für gute Stimmung im Saal sorgen. Den Reigen eröffnet der Kabarettist Florian Schroeder. Seit 15 Jahren steht er auf der Kabarettbühne, und zum Warm-up stellt er gleich mal sein Können als Stimmenimitator von Winfried Kretschmann und Günther Oettinger unter Beweis – zum Totlachen!
Aber Florian Schroeder ist nicht gekommen, um politisches Kabarett zu machen, sondern um auf sehr witzige Weise über ein eigentlich ernstes Thema zu reden: „Alle Möglichkeiten, aber keine Wahl? Entscheiden in der Multioptionsgesellschaft“. Ob wir in die Laptopabteilung eines Elektronikmarktes gehen oder unter Dutzenden von Haarshampoos das Richtige finden wollen – Florian Schröder führt uns vor Augen, wie absurd dieses Überangebot ist. Allen, die Angst vor der falschen Entscheidung haben, rät er zu Gelassenheit: Besser eine falsche als gar keine Entscheidung, schließlich bedauern wir Fehlentscheidungen in der Regel nicht sehr lange…
Deutschlands bekanntesten Gedankenleser Torsten Havener erlebe ich zum zweiten Mal auf der Bühne. In München war ich bei seiner Gedankenlesershow. Hier in Frankfurt hat er seinen Auftritt auf ein Business-Publikum zugeschnitten, das er auf sehr humorvolle und unterhaltsame Weise in die Geheimnisse der Kommunikation einweiht. Auch dieses Mal hat er einige Bühnenexperimente dabei, mit denen er zeigt, wie wir Körpersprache deuten können bzw. durch unsere eigene Körpersprache das Denken unseres Gegenübers beeinflussen. Wirklich verblüffend, wie er es mit ein paar Fragen wieder schafft, dass eine zufällig aus dem Publikum ausgewählte Teilnehmerin sich genau die Details einer ihr unbekannten Geschichte vorstellt, die Thorsten Havener zuvor aufgeschrieben hatte.
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildet der Auftritt von Vince Ebert. Der Physiker und Wissenschaftskabarettist zündet ein Feuerwerk an Pointen in seinem Vortrag „Zufällig erfolgreich – Warum die Welt nicht berechenbar ist und wie wir das nutzen können“. Naturwissenschaftliche Phänome erklärt er dabei mit Ereignissen aus unserem alltäglichen Leben und hat so die Lacher auf seiner Seite. Wenn auch Sie in weniger als zwei Minuten die Newtonschen Bewegungsgesetze oder die Heisenbergsche Unschärferelation verstehen wollen, schauen Sie sich dieses Video an :-):
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