Das Ambiente stand in schönem Kontrast zum Thema des Abends: Im barocken Luitpoldsaal des Bamberger Hauses in München widmete sich der Zukunftsforscher Eckard Minx am Montag der Frage „Kann man Zukunft managen?“.
Schon die Formulierung seines Vortragstitels ließ ahnen, dass es weniger um Handlungsanweisungen gehen würde als um Denkanstöße. Was Eckard Minx dem Publikum bot, war nicht gerade leichte Kost, aber sehr inspirierend. Eine Menge Zitate und Anekdoten strukturierten seine Ausführungen.
Von dem was man heute denkt, hängt es ab, was morgen auf den Strassen und Plätzen gelebt wird. (Ortega y Gasset)
Eckard Minx stellte klar, dass auch ein Zukunftsforscher nicht in der Lage ist, die Zukunft vorherzusehen. Seine Aufgabe sei es, Veränderungen wahrzunehmen und zu deuten. Künstler hätten dafür oft ein besseres Gespür als „normale“ Menschen. So schrieb Jules Verne schon im Jahr 1864 über motorisierte Mobilität – 20 Jahre, bevor Carl Benz das Auto erfand.
Daher sollten wir uns gezielt mit der Zukunft beschäftigen, regelmäßig Perspektivwechsel vornehmen, vom linearen Denken wegkommen, um auch das scheinbar Unmögliche zu denken.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden. (Hermann Hesse)
Eckard Minx forderte dazu auf, mehr zu wagen. Dafür brauche es bei uns aber eine neue Kultur des Umgangs mit Fehlschlägen. Als jemand, der 20 Jahre im Silicon Valley gelebt hat, empfahl er die amerikanische Herangehensweise: Wer scheitert, hat es zumindest versucht – und verdient eine zweite (oder auch dritte…) Chance.
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