2013 September 10

Interviews

Kommentar verfassen

Hilfe, die Babyboomer gehen – Martin Hüfner und seine Strategie gegen die „Age Wave“ am Aktienmarkt

von Barbara Boesmiller

Erinnern Sie sich an das Kinderspiel „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ Ganz schnell wegrennen hieß es da, um nicht erwischt zu werden. Mittlerweile müsste es eher heißen: „Wer hat Angst vor den Babyboomern?“ Wenn die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1955 und 1970 in Rente gehen, wird sich nicht nur der Arbeitsmarkt tiefgreifend verändern. Auch auf die Finanzmärkte kommt einiges zu, sagt unser Redner Dr. Martin Hüfner, früher Chefvolkswirt der Hypovereinsbank – und wegrennen hilft da gar nicht. Die richtige Strategie gegen diese „Age Wave“ allerdings schon… Wir haben unseren Experten um Rat gefragt.

Martin Hüfner, sie sprechen von einer „Age Wave“, einer Alterswelle, die auf die Aktienmärkte zurollt und sie gehörig durcheinander zu bringen droht. Was genau muss ich mir darunter vorstellen?

Die Welle rollt schon ab 2015

Die „Age Wave“ ist wie ein U-Boot, das niemand sieht, auf den Märkten aber erhebliche Wellen verursachen kann. Wenn die Babyboomer in Rente gehen, werden sie nicht mehr so viel sparen. Zudem werden sie Kapitalanlagen auflösen. Darunter leiden die Aktienmärkte.  Das fängt 2015 klein an, wenn die ersten Babyboomer 60 Jahre alt werden. Es wird mit der Zeit immer stärker, der Effekt ist erheblich: Bis 2030 werden ca 6 Millionen  Menschen in Rente gehen. Zum Vergleich: die Gesamtzahl aller Aktionäre beträgt in Deutschland derzeit 8,8 Millionen.

Welche Sektoren, welche Branchen wird die „Age Wave“ denn besonders treffen – oder welche werden von ihr profitieren?

Grundsätzlich ist der ganze Markt betroffen. Aber es gibt natürlich Differenzierungen. Relativ am besten geht es den Sektoren, die von den neuen Rentnern profitieren. Das ist das Gesundheitswesen – die neuen Rentner gehen häufiger zum Arzt. Das sind die Bereiche Touristik und Reisen – die neuen Rentner haben mehr Zeit zum Wegfahren. Das sind ebenso Versicherungen und natürlich auch Bildungsträger, die Angebote für Ältere machen.

Und was mache ich als Anleger? Ich will mich ja nicht von der Welle überrollen lassen, sondern sie reiten…

Nicht vom Markt zurückziehen – intelligent investieren!

Jeder Wellenreiter weiß, dass auf eine Welle viele Faktoren einwirken. Man muss auf alle ein Auge haben. Das gilt auch für die „Age Wave“. Ich würde mich nicht voll vom Markt zurückziehen, meine Anlagen aber auf die Unternehmen konzentrieren, die von den neuen Rentnern profitieren. Das können die genannten Branchen sein. Es können aber auch Firmen sein, die ihre Produkte besonders gut für Ältere designen oder vermarkten. Im übrigen kann man auch in Schwellen- und Entwicklungsländern investieren, wo es noch Wachstum und viele junge Arbeitskräfte gibt. Die Fachleute sprechen hier von der „demographischen Arbitrage“.

Gerne erklärt Ihnen Martin Hüfner vor Ort, wie Sie und Ihre Kunden die „Age Wave“ bezwingen können – buchen Sie ihn doch einfach für einen Vortrag. 

Auf dieses Thema gibt es noch keine Reaktionen

Es sind keine Kommentare erlaubt.

Kurz die Cookies, dann geht's weiter

Auf unseren Seiten werden sog. Cookies eingesetzt. Bei Cookies handelt es sich um kleine Textdateien, die für die Dauer Ihrer Browser – Sitzung im Zwischenspeicher Ihres Internetbrowsers (sog. Session-Cookies) oder für eine gewisse Dauer (sog. permanent – Cookies) auf Ihrer Festplatte gespeichert werden.

Statistik-Cookies helfen Webseiten-Besitzern zu verstehen, wie Besucher mit Webseiten interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und gemeldet werden.