Die Briten sind nicht gerade bekannt dafür, besondere Weinkenner zu sein. Und doch kommt einer der berümtesten Weinexperten aus ihrer Mitte: Stuart Pigott. Vergangenen Freitag hatte ich das Vergnügen, an einer Verkostung deutscher Weine mit Stuart Pigott teilzunehmen. Im besten Sinne des Wortes wurde es ein „feucht-fröhlicher“ Abend, denn wenn die Briten für eines ganz sicher berühmt sind, dann für ihren Humor. Stuart Pigott hat davon nicht zu wenig in die Wiege gelegt bekommen….
Das Prinzip einer Weinverkostung mit Stuart Pigott lautet: „Willkommen in der Deutschen Demokratischen Republik des Weins!“ Jeder darf über die verkosteten Weine abstimmen, Meinungsäußerungen sind willkommen. Jeweils paarweise lässt Pigott die Weine blind verkosten. Sobald die Teilnehmer per Handzeichen für einen der beiden Weine gestimmt haben, lüftet er das Geheimnis und erzählt Wissenswertes zu den Weinen, ihrer Herkunft und ihren Winzern.
Und während die fleißigen Ausschenker die nächsten Weine servieren, fängt Stuart Pigott an zu philosophieren: Zuerst über das ideale Weinglas, die optimale Serviertemperatur oder die Frage, warum der Müller-Thurgau plötzlich als Rivaner daherkommt. Und dann darüber, was besser ist – Schraubverschluss oder Korken („Haben Sie sich schon mal ein Stück Baumrinde in den Mund gesteckt?“) – und schließlich über den Generationswechsel in der deutschen Winzerlandschaft. Deutsche Weine können sich heute nämlich durchaus mit jenen aus traditionellen Weinländern wie Frankreich und Italien messen, meint der Experte. Denn die Söhne und Töchter der Winzer bauen ihre Weine inzwischen mit viel Ehrgeiz, Kreativität und Experimentierfreude aus – während die Vätergeneration ihre Trauben noch einfach bei der Winzergenossenschaft abgeliefert hat.
Fazit: Wer gerne Wein trinkt und lacht und mehr über die aktuellen Entwicklungen bei diesem uralten Kulturgut wissen will, ist bei unserem Redner Stuart Pigott genau richtig! Eine Weinverkostung bietet sich z.B. als Kundenevent oder als unterhaltsames Abendprogramm einer Fachtagung an.
Und wenn Sie noch mehr über Stuart Pigott erfahren wollen, schauen Sie sich dieses BR-Interview mit ihm an.
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