Der Gipfel ist zu Ende, die Abschlußerklärung beschlossen. Und das Urteil vieler Teilnehmer an der Konferenz „Rio plus 20“ steht fest: Der Gipfel ist gescheitert weit hinter ihren Hoffnungen und Erwartungen zurückgeblieben. Entsprechend fällt die Antwort unseres Redners Ernst Ulrich von Weizsäcker auf unsere Frage nach seinem Gipfel-Fazit aus: „Das Gastland Brasilien hat recht eigenmächtig einen Minimalkompromiss gezimmert, der aber der Umwelt so gut wie gar nichts nützt.“ Ein Gutes kann Weizsäcker den Tagen von Rio allerdings abgewinnen: „(…) wenn Tausende von Interessierten gut eine Woche zusammen sind, entstehen jenseits des offiziellen Ergebnisses tausende neuer Ideen.“
Unser Redner Klaus Töpfer hatte schon während der Gipfel-Gespräche orakelt, es sei „fast so, als wollte man hier hinter den Erdgipfel (von 1992) zurückfallen“. Wenig ist geblieben von dem „Geist von Rio“, der Töpfer und seine Kollegen vor 20 Jahren noch so beflügelt hatte. Umweltschützer, Wissenschaftler und Vertreter von Hilfsorganisationen sind also enttäuscht aus Rio abgereist. Einzig Politiker wie UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nennen die Gipfelerklärung „ehrgeizig und praktisch für die nachhaltige Entwicklung“. Was soll er auch anderes sagen…
Aber vielleicht behält Ernst-Ulrich von Weizsäcker ja recht – und all die Gespräche und Kontakte abseits der großen Politik in Rio sorgen langsam aber stetig für Veränderungen, bereiten den Weg für eine wirklich nachhaltige, grüne Weltwirtschaft.
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