Der eine ist seit jeher ein vehementer Befürworter des Euro, der andere sagte schon 2006 den Crash des Finanzsystems voraus. Zum ersten Mal brachte die Süddeutsche Zeitung die Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Peter Bofinger und Prof. Dr. Max Otte zu einem Streitgespräch an einen Tisch. Eine Zusammenfassung gibt es hier online, das ganze Gespräch zum Nachlesen in der gedruckten SZ von heute.
Während für den Wirtschaftsweisen Peter Bofinger das aktuelle Finanzmarktgeschehen ein „Drama, aber mit Chance zum Happy End“ ist, befürchtet Max Otte, dass die Währungsunion auf Dauer zusammenbricht, wenn die Problemländer nicht aus der Währungsunion austreten – für Bofinger nur die Ultima Ratio. Einig sind sich die beiden Ökonomen darin, dass die Ausgabe von Euro-Bonds zur Lösung der Probleme beitragen kann. Und dass es höherer Steuern bedarf, um die Schuldenkrise zu entschärfen. Denn laut Bofinger sind die Staaten mit den höchsten Schulden zugleich auch die mit den niedrigsten Steuern. Was Otte dahingehend bestätigen kann, als die Schulden eines Landes um so höher ausfallen, je größer der Reichtum von Vermögenden in einem Land ist.
Was den aktuellen Run auf Gold anbelangt, so zerstreut Bofinger die Ängste der Bürger vor Inflation: „Wir haben eine Inflationsrate von 2,4 %, (…) zu Bundesbankzeiten lag sie im Schnitt bei 2,8 %.“
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