Regensburg ohne Regen – der Wettergott meinte es letzten Freitag gut mit uns bei unserem Ausflug in die UNESCO Welterbestadt. Und nicht nur er – während unserer Stadttour reihte sich ein Höhepunkt an den anderen.
Energie tankten wir erst mal in Deutschlands ältester Confiserie, dem Café Princess, das seit 1676 die köstlichsten Pralinen herstellt. Da konnten wir natürlich nicht widerstehen…
Gestärkt bummelten wir durch die jahrhundertealten Gassen von Deutschlands einziger, im 2. Weltkrieg nicht zerstörter Großstadt, die ein wahres Einkaufsparadies ist. Keinerlei typische Touriläden mit T-Shirts, Sonnenhüten, Hippieschmuck und anderem Tand wie in so vielen touristischen Hochburgen. Stattdessen geschmackvoll eingerichtete Einzelhandelsgeschäfte in wunderschönen historischen Räumlichkeiten, z.B. den zahlreichen ehemaligen Hauskapellen der Patrizierhäuser.
Überhaupt die vielen beeindruckenden Patrizierhäuser – an ihnen wird ersichtlich, wie reich und mächtig Regensburg einst war. Am Knotenpunkt wichtiger Verkehrswege gelegen, gelangte die Stadt im 12. und 13. Jahrhundert zu wirtschaftlicher Blüte. Der Fernhandel bis nach Paris, Venedig und Kiew trug dazu bei, dass Regensburg im Mittelalter zu einer der wohlhabendsten und einwohnerstärksten Städte wurde, größer als Rom…
Architektonisch bemerkenswert sind neben den vielen romanischen und gotischen Baudenkmälern die himmelhohen Geschlechtertürme, die es sonst erst wieder südlich der Alpen gibt, z.B. in der Toskana. Für jedermann von weitem sichtbar zeugten sie vom Reichtum und Ansehen ihrer Besitzer.
Weil es am spannendsten ist, hinter die Fassaden alter Häuser zu gucken, hatten wir für den Nachmittag eine Stadtführung unter dem Motto „Sesam öffne dich!“ gebucht. Unsere historisch und kunstgeschichtlich sehr bewandte Führerin brachte uns zu außergewöhnlichen Orten: dem Kaisersaal, in dem u.a. Karl V. weilte, zur romanischen Hauskappelle des adeligen Damenstifts Niedermünster – ein in seiner Schlichtheit äußerst anrührender sakraler Ort.
Zu guter Letzt besuchten wir das Atelier der Hutmacherin Lilo Kincaid, die uns erklärte, wie sie aus edlen Stoffen, aber auch aus einfachem Papier ausgefallene Kopfbedeckungen kreiert.
Unser Fazit: Regensburg ist mehr als eine Reise wert, und wer ein besonderes Wochenende verbringen will, der bucht eines der stilvollen Zimmer im Hotel Orphee – und speist dort am besten auch!
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