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Hans Tietmeyer ist am 27.Dezember 2016 verstorben.
Öffentliche Bekanntheit und Anerkennung erlangte
Hans Tietmeyer als oberster Währungshüter in seiner Zeit als Präsident der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main von 1993 bis 1999.
Zuvor war Tietmeyer, Jahrgang 1931, nach dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und der Promotion 1962 als Referent in das Bundesministerium für Wirtschaft unter Ludwig Erhard eingetreten. 1967 stieg er zum Ministerialrat und Leiter des Referats „Grundsatzfragen der Wirtschaftsordnung und Wirtschaftspolitik“ auf, 1973 zum Ministerialdirektor und Leiter der Abteilung „Wirtschaftspolitik“. 1982 wurde er unter Bundeskanzler Helmut Kohl von Bundesfinanzminister Gerhard Stoltenberg zum Staatssekretär berufen. So war Tietmeyer an allen prägenden finanzpolitischen Entscheidungen in der Geschichte der Bundesrepublik beteiligt, zumal er in den 70er und 80er Jahren auch internationale Führungsaufgaben wie z. B. den Vorsitz des EG-Ausschusses für Wirtschaftspolitik inne hatte. 1990 wurde Mitglied er des Direktoriums der Deutschen Bundesbank, 1993 dann als Nachfolger von Helmut Schlesinger ihr Präsidentschaft.
Nach der Übergabe der Führung der Deutschen Bundesbank an Ernst Welteke 1999 blieb Tietmeyer in mehreren Funktionen und Ehrenämtern aktiv. So war er 2000 Mitglied der von der
CDU-Parteiführung beauftragten Kommission zur Erhöhung der Transparenz der
CDU-Finanzen. 2002 arbeitete er für den Internationalen Währungsfond (
IWF) an der Formulierung einer an Stabilität orientierten Geldpolitik für das Krisen geschüttelte Argentinien. Heute ist er Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung „Chancen für alle. Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“.