2011 Mai 02

Interviews

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50 Jahre bemannte Raumfahrt – Drei Fragen an…

von Barbara Boesmiller

Ulrich Walter, deutscher Astronaut der D2-Mission und Inhaber des Lehrstuhls für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München. Am 12. April 1961 läutete der russische Kosmonaut Juri Gagarin ein neues Zeitalter in der Raumfahrt ein – er flog als erster Mensch ins All und umrundete einmal die Erde. 

Hätten Sie diesen Flug unter den damaligen Bedingungen gewagt?

Aus heutiger Sicht und mit dem Wissen, dass es hoch riskant war, eher nicht. In der damaligen Situation wäre ich aber wahrscheinlich doch geflogen.

Was war für Sie das beeindruckendste an ihrem eigenen Weltraumflug?

Der Start ist einfach überwältigend, dabei werden Sie innerhalb von acht Minuten auf 28-fache Schallgeschwindigkeit beschleunigt. Ein sehr rasanter Ritt. Vor allem aber hat mich mein Weltraumflug nachdenklicher gemacht, ich sehe seitdem viele Dinge mit anderen Augen.

Wie schätzen sie die künftige Entwicklung der Raumfahrt ein – liegt die Zukunft in unbemannten Flügen oder braucht die Wissenschaft weiter „Menschen im All“?

Raumfahrt ist zu 80 Prozent Grundlagenforschung und die kann kein Roboter übernehmen. Dafür muss man Menschen ins All schicken, auch auf den Mars. Nur ein Mensch kann dort nach Leben suchen, nur ein Mensch sagt vielleicht „So etwas habe ich noch nie gesehen, ich grabe noch einmal“. Und nur ein Mensch kann uns erzählen, was dort oben ist. Deshalb befürworte ich auch die so genannten „Touristenflüge“ ins All. Dort oben sieht jeder am ersten Tag noch das eigene Land, am zweiten dann den eigenen Kontinent und am dritten nur mehr die Welt als Ganzes. Ein Aufenthalt im All verändert die Sichtweise auf die Welt, bei jedem Menschen.

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